Als Flüchtling gekommen – Montasar ist Kölner und lebt seinen Traum

Als Flüchtling gekommen – Montasar ist Kölner und lebt seinen Traum

Ein sehr sympathischer Mensch, der einem aus seiner Raderthaler Wohnung entgegen strahlt, Mntsar „Montasar“ Almhed stammt aus dem syrischen Aleppo, einer Stadt, die besonders unter dem Syrienkrieg zu leiden hatte. Man kann kaum glauben, was er und seine Familie in kürzester Zeit gemeistert haben. Eigentlich war er oft eher tot als lebendig – heute ist er ein fürsorglicher Vater von drei zauberhaften Mädchen und einem kleinen Jungen Namens Muhammad Ali, dazu ein liebevoller Ehemann. Schließlich verwirklichte er seinen Traum – der dreimalige Weltmeister im Kickboxen eröffnet eine eigene Boxschule.

Flucht über das Mittelmeer

Doch seine Geschichte ist hart. Familie Almhed geboren in syrischen Aleppo, geflüchtet über das Mittelmeer zunächst in die Türkei, dann nach Griechenland und Mazedonien, um zu Fuß endlich in Deutschland anzukommen. Erste Ankunft in Stuttgart, Hoffnung auf besseres Leben. Leider nein. Weiter nach Köln, nur mit den eigenen Sachen am Körper. Gestrandet am Bahnhof bei der Fürsorge für Obdachlose und Geflüchtete. Und dort fängt seine Geschichte hier in Deutschland an, die so traurig und wundervoll zu gleich ist.

„Ohne Worte“ werden er und seine Familie versorgt, denn sie sprechen ja nur Arabisch. Die Hilfsorganisation „City of Hope Cologne“ versorgt die Familie mit dem Nötigsten, besorgt Kleidung sowie eine Unterkunft. Und dann kommt Jochen, er unterstützt Mntsar „Montasar“ in allem. Die Männer freunden sich an und unterhalten sich monatelang mit Händen und Füßen. Es kommt heraus, Mntsar „Montasar“ ist mehrfacher Kickbox-Weltmeister, Zahntechniker und hat eine unglaublich gute Seele als Mensch. Durch seine Offenheit kann er in Deutschland richtig durchstarten.

Schnell perfekt integriert – Boxschule eröffnet

Montasar lernt fleißig Deutsch, bekommt schnell Angebote zur Arbeit und zum Training und ergreift überall seine Chance. In kurzer Zeit kann er das Leben der Familie finanzieren. Im Sport leitet er von Beginn an eine Trainingsgruppe und bringt jungen Menschen bei, die Kraft im Ring zu lassen und nicht auf der Straße. Er verbindet Menschen, achtet auf Erziehung und Anstand, lebt diszipliniert und mit Dankbarkeit und integriert sich wie selbstverständlich in unserem Stadtgebiet. Seine Frau Shadia ist mächtig stolz auf den Lebenskämpfer, der mittlerweile sogar eine eigene Kickbox-Schule mit seinem deutschen Freund hat. Hier gelten strenge Regeln: In der Schule hat nämlich niemand Zutritt, der sich auf der Straße geschlagen hat. Anstand und Benehmen sind für ihn Werte, die er den Jugendlichen vermitteln will.

Inzwischen hat Montasar seinen Job in der Security aufgegeben, damit man ihm niemals etwas Böses nachgesagt wird. Auch aus der Dentaltechnik ist er wieder ausgestiegen, denn die Wettkämpfe, die er als angesehener Trainer begleitet, brauchen all seine Zeit und Aufmerksamkeit. Mit der Kickbox-Schule hat er seinen großen Traum verwirklicht, den er jetzt lebt. Er und seine Familie haben es geschafft und sind richtige Kölner Bürger – sie zahlen Steuern, die Kinder gehen in den Kindergarten, in die Schule und die Familie hilft immer, wenn Hilfe benötigt wird. Ein weiteres tolles Beispiel, wie Flüchtlingsintegration funktionieren kann.