Der wahre Grund für jedes Pfund
Der wahre Grund für jedes Pfund
Seit den 1960er Jahren ist die Bevölkerung in den westlichen Ländern kontinuierlich schwerer geworden und erreicht heute ein Rekordniveau an Übergewicht. Zahlreiche Faktoren tragen zu dieser Entwicklung bei, wobei die Ernährung eine zentrale Rolle spielt. Allerdings sind auch Bewegungsmangel, genetische Veranlagungen und medizinische Ursachen entscheidend. Übergewicht ist ein weit verbreitetes Problem, das Menschen jeden Alters und Geschlechts betrifft. Im Vergleich zu 1975 hat sich z.B. die Zahl der Menschen mit Adipositas verdreifacht, und zwischen 2012 und 2022 stieg der Anteil der Fettleibigen sogar um etwa 30 %. Experten sprechen inzwischen von einer regelrechten Adipositas-Epidemie. Obwohl eine kalorienreiche Ernährung und Bewegungsmangel wesentlich zur Entstehung von Übergewicht beitragen, erklären sie nicht vollständig den dramatischen Anstieg. So ist bekannt und daran arbeiten die meisten Schwergewichtigen, dass ein Kalorienüberschuss entsteht, wenn mehr Energie aufgenommen wird, als der Körper verbraucht. Besonders leicht verdaulichen Kohlenhydrate, wie raffiniertem Zucker und Weißmehl, die den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen und zu einer erhöhten Insulinausschüttung führen, werden dann minimiert. Denn Insulin begünstigt die Fettanlagerung und hemmt gleichzeitig den Fettabbau, was eine Gewichtszunahme fördert. Dazu kommt, viele an Adipositas- Erkrankte haben auch einen veränderten Stoffwechsel sowie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen und bestimmte Krebsarten. Zudem können auch Schlafstörungen, Stress, psychische Belastungen und andere Erkrankungen Übergewicht begünstigen. Auch die Art und Weise, wie der Körper Nahrung verwertet, kann ebenfalls genetisch bedingt sein. Menschen, die Nahrung weniger effizient verwerten, verbrennen überschüssige Energie als Wärme, während jene mit guter schlechter Verwertung dazu neigen, Nahrungsenergie als Fett zu speichern. Daher können manche Menschen trotz reichlicher Nahrungsaufnahme schlank bleiben, während andere bereits bei geringen Mengen zunehmen. Neben genetischen Faktoren spielen natürlich ungünstige Essgewohnheiten, aber auch emotionales Essen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Übergewicht. Oft essen Menschen nicht aus Hunger, sondern als Reaktion auf Ärger, Stress oder Langeweile. Stress beispielsweise kann durch die Ausschüttung des Hormons Cortisol den Appetit steigern, was emotionales Essen auslöst, das vorübergehend das Gefühl von Stress oder Traurigkeit lindern kann.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die familiäre Veranlagung: Kinder von übergewichtigen Eltern haben ein bis zu 80 % höheres Risiko, selbst übergewichtig zu werden, und wenn die Eltern adipös sind, erhöht sich dieses Risiko um 300 %. Dies liegt nicht nur an genetischen Faktoren, sondern auch daran, dass Kinder oft die kalorienreiche Ernährung ihrer Eltern übernehmen. Dennoch gibt es auch positive Nachrichten: Selbst, wenn eine genetische Veranlagung zu Übergewicht besteht, können eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung erheblich zur Gewichtsregulation beitragen. Sprechen Sie einmal mit Ihrem Arzt darüber.