Dreigestirn-Vorstellung der Altgemeinde Rodenkirchen
Was für eine sensationelle Dreigestirn-Vorstellung der Altgemeinde Rodenkirchen! Während die Gäste zu Beginn noch etwas skeptisch waren – denn Karneval ist nun mal Brauchtum und Tradition – war die Begeisterung am Ende umso größer. Der Vorstand des Festkomitees Rodenkirchener Karneval hatte nämlich in den Pfarrsaal geladen, und alle dachten, das würde bestimmt eine „huh hillije“ Veranstaltung. Doch weit gefehlt! Statt Stuhl an Stuhl in einer guten Gastronomie wie in der Vergangenheit zu sitzen, hieß es jetzt im lichtdurchfluteten Saal der evangelischen Kirche Rodenkirchens, Platz zu nehmen. Bei Mettbrötchen, Gulaschsuppe und kühlem Kölsch wurde sich von der ersten Minute an vereinsübergreifend freudig unterhalten, denn alle angeschlossenen Vereine waren gekommen.
Etwas negativ fiel auf, dass kein geladener Politiker oder eine Rathausabordnung erschienen war, um das alte Dreigestirn zu verabschieden und das neue willkommen zu heißen. So blieb ein großer Tisch direkt an der Bühne leider leer. Doch Präsident Uwe Nowak ließ sich davon nicht irritieren und führte großartig durch das Programm.
Schnell war es dann so weit: Das alte Dreigestirn der letzten Session der Altgemeinde Rodenkirchen durfte noch einmal auf die Bühne treten. Mit lobenden Worten und einem mucksmäuschenstillen Saal bedankte er sich bei Prinz Tim I. (Scheer), Bauer Marco (Meyer) und Jungfrau Franzi (Frank Kowarz). Er sagte: „Liebes amtierendes Dreigestirn, ihr habt in dieser Saison nicht nur die Kölner Karnevalstradition hochgehalten, sondern auch die Herzen der Menschen erobert. Ihr wart unsere stolzen Repräsentanten, die mit Herzblut, Freude und Leidenschaft durch die Säle und über die Straßen gezogen seid. Egal, ob bei den Sitzungen, auf den Umzügen oder bei den vielen Besuchen in Schulen, Altenheimen und sozialen Einrichtungen – ihr habt den Geist des Karnevals verkörpert und gezeigt, dass unser Motto ‚Wat e Theater, wat e Jeckespill‘ mehr ist als nur ein Spruch.“
Und dann sprach er jeden einzeln an „ Tim I., du warst unser strahlender Regent, der mit Würde und Freude die Narrenfreiheit in unsere Stadt verteidigt hat. Dein Lachen und deine Präsenz werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Lieber Bauer Marco, du hast die Stärke und Beständigkeit Kölns stabilisiert. Du standest fest wie unser Dom und hast uns in dieser Saison gezeigt, was es bedeutet, unsere Heimat mit Stolz zu verteidigen. Du warst der emotionalste Bauer, den wir je hatten. Liebe Jungfrau Franzi, du warst die Anmut und Schönheit des Dreigestirns. Mit deinem Charme und deiner Leichtigkeit hast du den Menschen ein
Lächeln ins Gesicht gezaubert und gezeigt, dass auch Humor und Herzlichkeit große Stärken sind.“ Natürlich bedankte er sich auch bei den Dreigestirnsfrauen und der Adjutantur.
Mit großem Beifall übernahm Prinz Tim I. das Mikrofon. Er betonte, dass es nur durch den Zusammenhalt der anwesenden Vereine möglich war, diese besondere Zeit zu gestalten. Denn nur zusammen ist man Karneval und niemals allein. Er bedankte sich für die tolle Session und wünschte dem kommenden Dreigestirn eine wunderbare Zeit. Unter Standing Ovation verließen die drei Herren die Bühne und reihten sich sofort wieder in die Reihen der Karnevalisten ein.
Im Anschluss folgte ein musikalisches Highlight: Der Quartettverein Frohsinn aus Immendorf war mit einer kleinen Abordnung gekommen und sang im wahrsten Sinne des Wortes das Publikum ein. Ein Querschnitt von Karnevalsliedern und ein sehr humorvoller Damensong sorgten für viele Lacher und stimmten das Publikum fröhlich. Leider konnten wir das Lied nicht hochladen, da es zukünftige Veranstaltungen bereichern soll und wir die Vorfreude nicht nehmen möchten.
Dann folgte der große Augenblick: Das zukünftige Dreigestirn durfte sich den Gesellschaften erstmalig präsentieren. Prinz Andy I., Bauer Marcus und Jungfrau Ulla von der KG der Reiter von 1960 e.V. freuen sich auf eine große Session und das sah man ihnen über das ganze Gesicht an. Der verheiratete Prinz Andy I., Vater von zwei Kindern, leitet normalerweise die Kindersitzung der Gesellschaft. Seit 24 Jahren ist er Mitglied und es war sein größter Traum, einmal Prinz zu sein. Ähnlich ist es bei Bauer Marcus: Er ist Weiberfastnacht geboren und hat insgesamt fünf Kinder. Seit über 20 Jahren ist auch er Mitglied der Gesellschaft und war lange Jahre Zugleiter des Rosenmontagszugs in Rondorf. Für ihn war der Bauer immer das Ziel. Jungfrau Ulla ist ebenfalls verheiratet und hat drei Kinder. Er war Gesellschafts-Hüpfer, bis er 2004 ebenfalls bei den Reitern seine Heimat fand. Er wird mit Sicherheit eine wunderschöne Jungfrau, denn dafür übt er schon ununterbrochen. Während seine beiden Mitstreiter große Fußballfans sind und beim SC Rondorf sowie dem 1. FC Köln zu finden sind, zieht es ihn eher in die Kirche. Er ist im Kirchenvorstand von
Meschenich und organisiert die Jugendlager für die katholischen Heiligen Drei Könige (wie passend).
Der Präsident fand auch für die drei Zukünftigen treffende Worte: „Leev Lückscher, heute ist ein besonderer Tag, denn wir dürfen unser designiertes Dreigestirn für die kommende Session offiziell vorstellen, welches von der KG der Reiter von 1960 e.V. gestellt wird. Die Spannung und Vorfreude auf das, was vor uns liegt, ist schon jetzt spürbar, und wir alle sind gespannt auf die Menschen, die in dieser Session die Ehre haben werden, den Kölner Karneval zu repräsentieren. Lassen Sie mich ohne weitere Umschweife das Wort an unser neues Dreigestirn richten.
Lieber designierter Prinz Andy I. – Andreas Richter – du wirst als der strahlende designierte Prinz, der „Jeckenherrscher“, in dieser Session über die Narren regieren. Deine Aufgabe ist es, Freude, Frohsinn und eine gehörige Portion kölsches Lebensgefühl zu verbreiten. Mit deiner Energie und deiner Begeisterung wirst du die Herzen aller Jecken im Sturm erobern. Wir sind uns sicher, dass du mit deinem Charme und deiner Leidenschaft als würdiger Prinz über Köln wachen wirst.
Lieber designierter Bauer Marcus – Marcus Rura – als unser Bauer stehst du symbolisch für die Stärke und das Rückgrat unserer schönen Stadt. Du wirst die Erde unserer Heimat fest in deinen Händen halten und mit Stolz die Stadtmauern verteidigen. Dein fester Stand und deine Ruhe werden uns in stürmischen Zeiten Sicherheit geben. Wir freuen uns auf deine kraftvolle Präsenz und darauf, dass du uns daran erinnerst, wie unerschütterlich unsere Traditionen und unsere Gemeinschaft sind.
Liebe designierte Jungfrau Ulla – Michael Joist – als unsere Jungfrau verkörperst du die Anmut und den Stolz Kölns. Du wirst uns mit Eleganz und deinem unverwechselbaren kölschen Witz begleiten. Mit deinem besonderen Charme wirst du die Menschen verzaubern und uns alle daran erinnern, dass der Kölner Karneval nicht nur ausgelassen, sondern auch tief mit der Kultur und Geschichte unserer Stadt verbunden ist. Deine Rolle bringt Leichtigkeit und Fröhlichkeit, und wir sind sicher, dass du dies mit Bravour meistern wirst.
Wir alle wissen: Es ist eine große Verantwortung, die Symbolfiguren des Kölner Karnevals zu sein. Doch ihr seid nicht nur Gesichter auf den Bühnen, sondern auch Botschafter unseres Brauchtums. Ihr werdet auf unzähligen Veranstaltungen, in Schulen, Krankenhäusern und bei sozialen Projekten das kölsche Herz und den kölschen Humor in die Welt hinaustragen. Dies ist eine Aufgabe, die nicht nur Spaß macht, sondern auch eine enorme Bedeutung hat, und wir sind uns sicher, dass ihr dieser Verantwortung mehr als gerecht werden werdet.“
Der Beifall war großartig und die drei Tollitäten genossen es sehr. Da das Festkomitee wie bekannt an Traditionen festhält, übernahm Joachim Schöneberg das Mikrophon. Er ist die Kölsche Stimme im Stadtgebiet und faste alles in folgende Worte:
Der Kölner Karneval ist Brauchtum. Und alle Karnevals- Vereine, – Gesellschaften und – Stammtische pflegen und leben dieses Brauchtum.
Und dazu gehört nun auch einmal die kölsche Mundart.
Insofern sehe ich es nicht nur als gegeben, sondern absolut notwendig die heutige Vorstellung in kölsch zu präsentieren, um auch von unserer Seite ein wenig dem Untergang unserer Mundart entgegenzuwirken. Ich erinnere nur an den ins Leben gerufenen Daach d´r kölschen Sprooch.
Wenn also jemand etwas nicht versteht, so bitte ich um Handzeichen, damit ich erklären kann. Und es ging in echt kölscher Sprache weiter:
Dismol han mer en wunderbare Zosammestellung.
Die Junge, die ich üch hück fürstelle möch, sin all Junge us d´rAltjemeinde, un se kenne sich ald verdamp lang. Se sin och all ärg lang em Fastelovend enjebunge.
Prinz 1993 en Kölle jeboore, Em Weyerthal un hört joot zo : am 1. April 1993. Wer jetz jet juxijes denken dät. En Rondorf is hä jroß jewoode, wor do em Kinderjaade. Op de Anne-Frank-Schull is dä Andres jejange un hät de Haupschull en Ruudekirche besök bis zor mittlere Reife. Vun 2009 an Lihrbeim Kronenberg en Ruudekirche zum Installateur – Neudeutsch: Anlagenmechaniker Sanitär, Heizung Klima kootSHK – 2013 woot hä Jesell. Bis 2019 wor d´r Andreas dann en verschiedene Berofe ungerwähs. Vun 2019 bis 2022 widderem Lihrberof am wirke, is d´r Andreas zick 2022 met singemBroder Rolf selvständig en däm Berof. Fammilich hät hä natörlich och. Met singem Hätzje Denise han se 2 Puute. Sing Steckepääder sin Foßball bei de ahl Hääre vum SC Rondorf, Karneval, d´r 1. FC Kölle un de Famillich. Em Karneval es d´rAndres schon en ne ahle Haas. Zick 2000 en de Reiter.
2018 et domolige Dreijesteen durch de Session kutscheert.DeSitzung för de Pänz dät hä zick 2019 föhre. Un bes hück es d´rAndreas d´r Zeugwart vun deKG D´r Reiter. Ich darf üchvürstelle
Dr designierte Prinz Andy I.
Andreas Richter
Bauer
Dä zweite vun dä drei es am 26.02.1987 en Kölle, emKlösterche em Vringsveedel, jeboore.
Ald widder jet janz apaartes: Wieverfastelovend wor dat. DäWäch för en wor fürbestemmp.
Och opjewahse en Huhkirche, Kinderjaade, Anne-Frank-Schull. Un dann jingk et op de Realschull am Vringswall beszor mittlere Reife. Donoh dät hä beim Walter Hüsch de Lihranfange. Un ehr wedet et nit jläuwe, ehr west et ald, wat kräht d´r Marcus do bejebraht: Anlgenmechaniker SHK. Dat dät bes2008 doore. Bes 2023 hät hä en singem Metier bei andere Hantiere jewöhlt. Zick 2023 en ne fasse Deil em Bedriev vunsingem Präses und singem Prinz. Wonne deit d´r Marcus en Huhkirche met singem Leevche Sabrina als en Patchworkfamillich met 5 Pänz beienein. Zick 2003 es d´rMarcus Metgleed bei der KG Der Reiter vun 1960 e.V. Vun do an en d´r Jugendgrupp, dät hä hingendrin de Sitzung vun de Puute leite. Johrelang wor hä donöh Zochleiter en Huhkirche -Rondorf zosamme met däm Jupp Scheer vun de Löstige Öhs.En dem Beritt wor hä och noch 3. Zeugwart -also Kellerkind.
Sing Hobbys sin: Foßball, 1. FC Köln, Karneval, Famillich. Mer is ald end ens zo Uhre jekumme: Dä Sunndaach wör affun zo och singe Ruhedaach. Und esu hät dat zokünftigeDreijesteen ene staatse und kräftije BOOR gekräje.
Ich stelle üch dä zokünftije BOOR Marcus
Marcus Rura vür.
Jungfrau
Dä dritte dobei es en Hürth-Hermülheim jeboore am 20.07.1967. Hä kom ävver flöck noh Meschenich. Do jing d´rMichael en d´r Kinderjaade un en de Jrundschull. Vun 1977 bes 1983 wor hä op der Hauptschull en Ruudekirche unWesseling un widder en Ruudekirche. Fädisch wor d´rMichael met der mittlere Reife. Vun 1983 bes 1989 mahten hä 2 Lihre hingerenein. Ich jläuven, jetz weed et
Doll: Wat wor et: Zentralheizungs- un Lüftungsbauer un dann Gas- un Wasserinstallateur.
Domet ävver nit jenooch. D´r Michael wor en de freiwellijeFüürwehr. Dat dät im esuvill Freud maache, dat hä sich bei denne als Füürwehrkerl anheuere woolt. Hät jeklapp. Un noch en Wiggerbildung zum Rettungssanitäter bei der Berofsfüürwehr Kölle.
Zick 1994 verhierot met singer Frau Kathrin han se bes hück 3 Pänz. Met dem Karneval es dat bei im esu en Saach. Aldüvver drissich Johre em Fasteleer ungerwähs. Em Musikkorps vun de Kapelle Jonge, en de Tanzkorps bei de LöstigeFlägelskappe un der Gr. Ruudekircher KG, zick 2004 bei der KG Der Reiter, un hät och widder Musik bei de LöstigeKaminsfäger gemaat. Em Kichevürstand es hä och ald zick Johre. Steckpääder sin nevven dem Karneval de Famillich, emSommer dirigeert hä ald lang et Jugendcamp vun de Kirchenjemeinde Heilige drei König
Ich darf üch uns designierte
Jungfrau ULLA
Michael Joist vürstelle.
Wie ich üch einjangs jesaat han, kenne die drei sich aldverdamp lang. Esuvill wie ich weiß, hammer dat noch nitjehat, dat alle drei jo fass de jliche Liehr gemaat han un dann em Dreijesteen sin.
Die 2 Junge sin ald lang dovun am dräume, un dann kom dat Mädche dozu. Un die drei künnt ehr och em richtige Levvebruche. De 2 Junge flecken et Hus zosamme un et Mädchepass op, dat nix passert. Un wenn doch, dann weede de Junge zosammejefleck. In däm Sinn, loss mer all zosamme en wunderbare Session 2025 fiere.
Auch hier war der Beifall großartig und alle, im großen Saal waren, waren begeistert. Das war ein Auftakt der nicht nur würdevoll, unterhaltsam und sehr respektvoll war, sondern auch das Zeichen für die richtige Richtung. Denn alle Gesellschaften freuen sich den Karneval wieder im Veedel zu feiern und wir von der Kölner Stadtteilliebe werden es begleiten.