FDP Köln: Züricher Modell als Vorbild für Umgang mit Kölner Drogenszene – Görzel: Darf kein Freifahrtschein für offenen Straßenhandel werden

Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln sieht im Züricher Modell zur Eindämmung der offenen Drogenszene ein vielversprechendes Vorbild für Köln. Der schweizerische Ansatz – mit dezentralen Konsumräumen, medizinisch kontrollierten Angeboten und dem Konzept einer Kleinhandelsmöglichkeit in den Einrichtungen bei gleichzeitiger Durchsetzung des Verbotes des Drogenkonsums im öffentlichen Raum – zeigt eindrucksvoll, wie pragmatische Drogenpolitik funktionieren könnte.

„Was Zürich geschafft hat, ist bemerkenswert“, erklärt Volker Görzel, Vorsitzender der FDP-Fraktion. „Die Kombination aus klaren Regeln, sicherem Raum und medizinischer Kontrolle hat die offene Drogenszene fast vollständig verschwinden lassen – das sollten wir uns auch in Köln genauer anschauen.“

Die FDP fordert die Verwaltung auf, einen strukturierten Austausch mit Zürich aufzunehmen und dem Stadtrat zeitnah eine Übersicht vergleichbarer Modelle in Deutschland und Europa vorzulegen. Ziel ist, Maßnahmen wie dezentrale Konsumräume, mobile Hilfseinrichtungen und kontrollierte Kleinhandelsmöglichkeiten dort zu pilotieren, wo die Belastung für Stadtbild und Anwohnerschaft besonders hoch ist – insbesondere am Neumarkt.

„Wir dürfen nicht länger zusehen, wie Menschen immer hemmungsloser mitten im öffentlichen Raum und vermehrt auch in Bussen und Bahnen ihre Drogen konsumieren – und zugleich Anwohner, Geschäftsleute und Pendler mit den Folgen alleingelassen werden“, so Görzel weiter. „Köln braucht eine neue Balance zwischen Hilfe und Ordnung. Die Erfahrungen aus Zürich liefern dazu wertvolle Impulse.“

Dabei muss jedoch klar sein: Ein „Kölner Modell“ nach dem Motto laissez faire darf es nicht geben. „Die Kleinhandelsmöglichkeit darf kein Freifahrtschein für offenen Straßenhandel oder weitere Belästigung von Passanten sein – im Gegenteil: Wenn Kleinhandelsmöglichkeiten toleriert werden, muss gleichzeitig bei illegalem Handel und Konsum im öffentlichen Raum konsequent und hart durchgegriffen werden. Sonst wird das Modell unglaubwürdig – und am Ende wirkungslos“, so Görzel abschließend.

(FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln)