Häusliche Gewalt ist verletzend, strafbar und keine Privatangelegenheit

In den letzten Monaten liest man es überall, die Gewalt nimmt zu. Leider geschieht das auch immer mehr bei Personen, die in einer häuslichen Gemeinschaft leben, beispielsweise in einer Ehe, Lebenspartnerschaft oder intimen Beziehung. Sie kann Menschen aller sozialen Schichten, aller Nationalitäten sowie Geschlechter und jeden Alters treffen. Gewalt beginnt meist mit Bedrohungen, Beschimpfungen, Belästigungen und Kontrolle durch den Partner oder die Partnerin bzw. einer Bezugsperson und endet oft mit Gewalt in jeglicher Art. Häusliche Gewalt hat vielfältige Erscheinungsformen. Sie reichen von subtilen Formen der Gewaltausübung, über Demütigungen, Beleidigungen und Einschüchterungen, Bedrohung sowie psychischen, physischen und sexuellen Misshandlungen, Freiheitsberaubung bis hin zu Vergewaltigung. Auch Schläge, Tritte und Verletzungen gehören leider oft dazu. Steigend ist auch die Ausübung digitaler Gewalt durch das Internet, per Chat, E-Mail oder den sozialen Netzwerken. Oft geht es darum, die ausgewählte Person zu ängstigen oder zum Schweigen zu bringen bzw. um Macht auszuspielen. Es gibt Statistiken darüber und die Zahlen sind erschreckend. Was auch erschreckend ist, oft ist es noch immer ein Tabuthema für alle, die mit häuslicher Gewalt konfrontiert werden. Man spricht einfach nicht darüber, bis es nicht mehr auszuhalten ist, dabei gibt es ganz viel anonyme und kostenfreie Hilfe – und das meistens 365 Tage im Jahr und rund um die Uhr. Im Netz findet man z.B. das www.hilfetelefon.de für Frauen oder das www.maennerhilfetelefon.de aber auch Familienunterstützung sowie Beratungen für Angehörige und Kinder. Was niemand vergessen sollte: Die 110 ist im Notfall immer zu erreichen, im Thema geschult und weiß bei Bedarf großartige Lösungen.