Interview mit der Autorin von „… und schon heißt dein Zuhause Johannesburg“ Cristina Antoniadou
1. Was hat dich dazu bewegt, Schriftstellerin zu werden?
Das werde ich immer wieder gefragt und kann diese Frage immer noch nicht wirklich beantworten. Es handelt sich wohl um ein inneres Bedürfnis. Mein erstes Werk war ein deutsch-griechisches / griechisch-deutschen Lexikon für idiomatische Redewendungen. Das war vor 30 Jahren und es folgten mehrere Bücher für den Deutschunterricht. Ich glaube, ich habe an die 15-20 Bücher geschrieben, mit denen man die deutsche Sprache lernen und sich auf die Sprachprüfungen vorbereiten kann.
Mittlerweile habe ich mich einem anderen Genre zugewandt und schreibe meine Erlebnisse und meine Erfahrungen aus fernen Ländern nieder. Diese teile ich mit denjenigen Lesern, die schmunzeln, lachen und gleichzeitig dabei reisen möchten.
Da ich in verschiedenen Ländern (Südafrika, Singapur, Dubai, UK, Griechenland, Dänemark) lebte und sehr viel reiste, fand ich es sehr interessant, meine Mitmenschen um mich herum zu beobachten und das niederzuschreiben, was ich witzig, interessant, abstoßend oder einfach nur bemerkenswert fand. Das ist in meinem ersten Buch „… und schon heißt dein Zuhause Johannesburg“ der Fall, das mein Leben in Johannesburg, in Südafrika zum Thema hat. Ich erzähle meine Erlebnisse, die ich als nicht Einheimische, sozusagen als Neuankömmling in Südafrika habe.
In meinem zweiten Buch „Aus dem Koffer geplaudert“ beschreibe ich meine Reisen in ferne Länder. Es handelt sich dabei nicht um Reiseliteratur herkömmlicher Art, sondern um Anekdoten, um lustige Begebenheiten, die mir auf Reisen passiert sind. In beiden Büchern werden diese autobiographischen Episoden mit einer gehörigen Prise Humor abgerundet, da ich mich gern selbst auf die Schippe nehme.
2.) Warum hast du dich genau für dieses Genre entschieden?
Wie schon gesagt, beschreibe ich meine Erlebnisse aus meinem Leben in verschiedenen Ländern und auf Reisen. Es handelt sich um Kurzgeschichten, die zwar miteinander verknüpft sind, aber auch unabhängig voneinander gelesen werden können. Es ist keine Reiseliteratur im herkömmlichen Sinne, sondern eigentlich eine Autobiographie. Es sind authentische Episoden aus meinem Leben, ohne dass ich etwas dazu gedichtet oder erfunden hätte. Ich brauchte meine Fantasie also gar nicht zu aktivieren, denn die Erlebnisse, die ich in den vielen Ländern hatte, haben genügt, um diese zwei Bücher zu schreiben.
Darum war es auch einfach, die Schauplätze ausfindig zu machen. Wie schon der Titel verrät, spielt das Buch „… und schon heißt dein Zuhause Johannesburg“ in Südafrika. Mein zweites Werk dagegen „Aus dem Koffer geplaudert“ lässt darauf schließen, dass jemand mit dem Koffer unterwegs ist. Unterhaltsame Geschichten aus Mexiko, Tansania, Sambia, Polynesien, Bhutan, Kanada, USA etc. springen aus dem Koffer und wollen gelesen werden.
3.) Gibt es eine bestimmte Botschaft oder ein zentrales Thema, welches du in deinem Buch/deinen Büchern vermitteln willst?
In beiden Büchern versuche ich, die verschiedenen Kulturen und die Lebensweise in anderen Ländern zu präsentieren. Wenn es eine Botschaft gibt, dann vermutlich die, dass man Dinge positiv angehen und sich über die kleinen Dinge im Leben freuen sollte. Meine Botschaft ist „Think pink!“
4.) Was hoffst du, dass Leser aus deinem Buch/deinen Büchern mitnehmen oder fühlen, wenn sie den Buchdeckel schließen?
Ich wünsche mir, dass das Lächeln auf ihrem Gesicht lange erhalten bleibt, dass sie täglich an die lustigen Begebenheiten zurückdenken und die eine oder andere Geschichte vielleicht sogar weitererzählen, weil sie so unterhaltsam war.
5.) Gibt es eine bestimmte Passage, ein Zitat oder einen Charakter aus deinem Buch/deinen Büchern, wo dir besonders am Herzen liegt?
In meinem Buch über das Leben in Südafrika werden die Leser meine Perle Pamela kennenlernen. Eine allerliebste, einfache Frau aus Simbabwe, mit der ich mich jeden Morgen unterhielt und somit viel über ihre Heimat, aber auch über Südafrika erfuhr. Sie ist mein Liebling und ich würde mich freuen, wenn die Leser sie auch liebgewinnen würden, weil sie nämlich ehrlich, aufrichtig und gleichzeitig intelligent, witzig und spritzig ist.
6.) Welche Ratschläge würdest du angehenden Autoren geben, die noch ganz am Anfang stehen?
Schreibt das, was ihr auf dem Herzen habt. Einfach schreiben, so wie ihr es empfindet. Lasst es einige Tage ruhen und lest es euch danach noch einmal durch. Wenn ihr immer noch damit zufrieden seid, dann schreibt auf die gleiche Art und Weise weiter.
7.) Was ist deine persönliche Definition von Erfolg (im Schreiben)?
Erfolg: Ein schwieriger Begriff. Ich würde sagen: Anerkennung, Respekt von den Lesern, auch wenn diese Hochachtung sich nicht in den Verkaufszahlen niederschlägt. Wenn ein Leser mir schreibt: „Ich habe so laut gelacht, als ich dein Buch las! Es hat mir richtig gutgetan.“, dann ist das für mich Erfolg, denn ich habe mein Ziel erreicht.
8.) Gibt es bereits Pläne für zukünftige Werke und bekommen wir vielleicht einen kleinen Einblick?
Ich schreibe schon länger an meinem nächsten Buch, kann aber leider noch nichts verraten, außer, dass es sich dieses Mal nicht um Geschichten handelt, die sich in fernen Ländern abspielen.

