Neue Station für Palliativmedizin und Schmerztherapieeröffnet im Kölner Süden
Im August 2023 eröffnete im St. Antonius Krankenhaus in Köln-Bayenthal eine neue Station mit den Behandlungsangeboten Palliativmedizin und stationäre, interdisziplinäre und multimodale Schmerztherapie. Die neue Station befindet sich im Neubau des Krankenhauses an der Bernhardstraße und ermöglicht sogar einen Blick auf den Kölner Dom.
Mit Hilfe der Palliativmedizin soll unheilbar erkrankten Patienten mit begrenzter Lebenserwartung ein weitgehend beschwerdefreies und würdiges Leben entsprechend ihrer persönlichen Wünsche ermöglicht werden. Schmerzen, belastende körperliche Einschränkungen sowie soziale und seelische Nöte können oft gelindert werden. Auf der Palliativstation des St. Antonius Krankenhauses werden Patienten aus allen medizinischen Fachbereichen mit Krankheitsleiden im weit fortgeschrittenen Stadium behandelt, z.B. Herz- und Lungenerkrankungen, Tumorleiden oder Erkrankungen des Nervensystems. Diese Behandlung beinhaltet ein ganzheitliches Betreuungskonzept durch ein multiprofessionelles Team, um krankheits- und therapiebedingte Einschränkungen zu lindern.
Expertise aus allen Fachbereichen
Durch ein Team mit vielfältigem Fachwissen erwarten Patientinnen und Patienten extra ausgebildete Pflegeexperten für Palliativmedizin, Palliativärzte und Schmerztherapeuten sowie Psychologen. Der Sozialdienst und die familiale Pflege des Hauses beraten die Betroffenen und Angehörigen in allen Fragen der Weiterversorgung wie z.B. die Entlassung nach Hause, ins Pflegeheim oder Hospiz und berücksichtigen dabei vor allem den Patientenwunsch.
In spirituellen Fragen können Sie durch unsere Krankenhausseelsorge begleitet werden. Auch zum ehrenamtlichen Hospizdienst kann bereits von unserer Station aus ein Kontakt hergestellt werden, der auf Wunsch nach der Entlassung fortgesetzt wird, um im vertrauten häuslichen Umfeld zu entlasten.
Schmerzlinderung nach stationären Aufenthalt
Chronische Schmerzen sind länger andauernde Schmerzen, die nicht (mehr) Hinweis für einen körperlichen Schädigungsprozess sind, sondern sich zusammen mit seelischen und sozialen Begleitfaktoren zu einem eigenständigen Krankheitsbild entwickelt haben. In der medizinischen Untersuchung kann oftmals keine Erklärung für das Weiterbestehen der Schmerzen nachgewiesen werden. Langanhaltende Beschwerden, zahlreiche unbefriedigende Behandlungsversuche bis zum operativen Eingriff, eine fehlende Erklärung des eigenen Leidens und eine zunehmende Beeinträchtigung der Lebensqualität zermürben die Betroffenen.
Chronische Schmerzen stellen ein häufiges Krankheitsbild dar, in Deutschland geht man von ca. 8 Millionen Menschen mit chronischen Schmerzen aus.
Akuter Schmerz, d.h. Schmerz als Zeichen einer Krankheit, Fehlfunktion oder Verletzung, tritt meist neu auf und kann in der medizinischen Abklärung (u.a. auch durch Röntgen oder Kernspintomographie) einer Ursache zugeordnet werden und klingt mit der Behandlung der Ursache ab.
Die multimodale Schmerztherapie im St. Antonius Krankenhaus ist speziell auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit chronischen Schmerzbildern ausgerichtet.
Das Behandlungsangebot in Form der stationären interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie findet in der Gruppe statt und sieht ein mindestens zweiwöchiges aktives Programm vor mit Krankengymnastik und Trainingstherapie, Psychologische Therapie, Patientenschulung, Medikamentöse Therapie, Elektrotherapie(TENS), Entspannungstherapie und Kunsttherapie.
Im Einzelfall kann deshalb eine stationäre multimodale Schmerztherapie mit umschriebener Zielsetzung, z.B. Medikamenteneinstellung, Medikamentenentzug, etc. auch außerhalb der multimodalen Gruppentherapie als Einzeltherapie erfolgen.
Für Menschen mit neu aufgetretenen oder akut verstärkten Schmerzen bieten wir kurze stationäre Behandlungen zur Diagnostik und Optimierung der Therapie an.
Mit der neuen Station hat auch die Neueröffnung des An-und Neubaus des St. Antonius Krankenhauses begonnen. Die Bauphase wird bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein. Auch andere und neue Bereiche des Krankenhauses werden bis Jahresende dort untergebracht.
(Text: Ramona Kubal/St. Antonius-Krankenhaus)