Tanzen bei den Kapelle Jonge…
….. und 7, acht!
Unser Jahr im Rhythmus der Musik und im Takt des Karnevals
Manche Dinge können nicht geplant werden und die ungeplanten Momente sind … für die Iwigkeit.
Es war am Abend des 19. September 2022 im Haus Veste Nystadt in Bergneustadt kurz vor, nein, kurz nach 22 Uhr während unseres Trainingslagers. Der Samstagabend ist dort immer der Abend der TC-Sommerparty in der Aula. Es wird gesungen, gelacht und getanzt. Irgendwann muss dann Schluss sein. Nach dem letzten Lied, nach dem allerletzten Lied, nach … der Hausmeister steht dann schon mahnend in der Tür. Dann erklang die Stimme von Henning May: Tommi, ich glaub ich hab‘ Heimweh …. Aber die TCler, groß und kleinhaben kein Heimweh, sie haben die Weißer Kapelle im Herzen immer dabei. Und so nehmen sie sich in den Arm und singen beseelt:
Da, wo mer zusamme groß jeworde sin
Da zieh’n mer alle irgendwann wieder hin
Damit die Kinder, die mer krieje könn′n
Alle in Kölle jebore sin, jebore sin, jebore sin
Trainerinnen, Betreuer und Eltern wurden in den Kreis mit aufgenommen und alle gemeinsam genießen den Moment – für die Iwigkeit.
Trainiert wurde aber auch und die Tänze wurden für die Session in Form gebracht. Zum Abschlussfest in der Turnhalle kamen nicht nur viele Eltern, sondern auch viele Freunde aus den Abteilungen der Kapelle Jonge. Es war für alle eine große Freude. Mit einer Ausnahme. Der unbekannte Senator, der am Grill die vegane Wurst stibitze, wird in diesem Jahr brav in der Schlange warten, bis er dran ist. Damit ihm das nicht wieder passiert.
Die Kölsche Funken rut-wieß wurden 200 Jahre und zogen in die Veedel, so auch nach Rodenkirchen. Für uns war es eine Ehre, dass sie uns bei Funken Biwak im Veedel zum Tanz gebeten haben.
Das TC ist der Einladung sehr gerne gefolgt. Am 15. Januar 2023 war am Maternusplatz alles hergerichtet. Nur das Wetter spielte nicht mit. Im strömenden Regen und bei kaltem Wind präsentieren unser drei Gruppen tapfer Ihre Tänze. Das beeindruckt nicht nur die staaste Kääls in rut und wieß vor der Bühne, sondern auch Funken-Präsident Hans-Günther Hunold. Er verabschiedete das Tanzcorps mit den Worten: „Ihr seid fantastisch, Euch holen wir auf jeden Fall auf die Bühnen der Innenstadt“. Ein Mann, ein Wort, am 5. Februar 2024 tritt des Tanzcorps der Kapelle Jonge zum ersten Mal im großen Festsaal des Kölner Maritim Hotels am Heumarkt auf.
Die sich anschließende Session war prall gefüllt mit viele Training und schönen Auftritt. Unvergessen ist der Auftritt in den Balloni-Hallen in Ehrenfeld bei der DEVK-Karnevalsparty. Ein Saal, eine große Bühne, ein tollesPublikum, die Lust auf mehr machen. Ebenso wie der Besuch bei den Altstädtern, die uns nach Bickendorf eingeladen haben. Doch auch die sozialen Auftritte sind schön und wichtig. Beim Auftritt im Seniorenzentrum Herz-Jesu in der Südstadt war das Tanzcorps zahlenmäßig dem Publikum deutlich überlegen, bei der Summe an Lebensjahren war es umgekehrt. Und auch die Begeisterung der Senioren für unsere Tänze war fantastisch. Von dort ging es am gleichen Abend zu BMW ProCar nach Raderthal, zur Fahrzeugübergabe an das Festkomitee Rodenkirchen. Geplant als PR-Termin entwickelte sich eine spontane Karnevalsparty im Verkaufsraum des Autohauses. Unser großartiges Dreigestirn, Prinz Marc I., die Jungfrau Zirconia und Bauer Stefan, verschmolz mit dem Tanzcorps, unseren Begleitern und dem Personal des Autohauses zu einer Partygemeinschaft. Die Latte liegt hier für diese Session hoch.
Bei vielen TClerinnen wird auch in Erinnerung bleiben, dass wir an Weiberfastnacht Stephan Brings in Godorf im Publikum entdeckt haben und spontan für ihn unsere Version von „Mir singe Alaaf“ getanzt haben. Groß ist die Anspannung immer bei den Heimspielen im Rheinbogen, wenn viele bekannte Gesichter erwartungsvoll auf die Bühnen blicken, das gilt natürlich ganz besonders bei den Sitzungen unserer KG.
Zwischendurch hatten wir noch Zeit für Ausflüge und Aktionen der einzelnen Gruppen. So ging es für die Maxis zum Bowling ins Underlux. Niemand hat dort eine ruhige Kugel geschoben, sondern alles gegeben, um in wechselnden Teams zu gewinnen. Die Minis haben einen spaßigen Nachmittag im Toppics Pop-up Museum in Rodenkirchen verbracht und dabei unzählige Selfies und Gruppenfotos gemacht.
Der Erlebnisbauernhof Getrudenhof in Hürth war das Ausflugsziel der MiniMinis. Überall im weitläufigen Gelände, in den Scheunen und den Klettergerüsten waren die blauen TC-T-Shirts zu sehen. Beim Picnic und auf der Heimfahrt hatten alle viel zu erzählen.
Ein ganz besonderes Ereignis in den letzten 12 Monaten darf nicht vergessen werden. Das Jahr 2022 war schon fast zu Ende, da hatte es noch eine Überraschung für das Tanzcorps der KG Kapelle Jonge in petto. An einem ungemütlichen feuchtkalten Novembertag ging für 65 aktiv tanzende Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein Traum in Erfüllung, den schon alle TCler vor ihnen träumten.
Am späten Nachmittag dieses Tages lag endlich der Nutzungsvertrag für Halle 2 in der neuen EMAnuel Schule unterschriftsreif auf dem Schreibtisch von Bürgeramtsmitarbeiter Jörg Schäfer. Im Laufe des Abends wurde der Vertrag vom TC-Team und vom Präsidenten der KG, Sebastian Wehner unterzeichnet. Um 22:11 Uhr am 22.11.22 war es dann so weit, der Vertrag landete im Briefkasten der Bezirksverwaltung und damit hatte das Warten, das Bangen und Hoffen ein Ende.
Es ist sicherlich nicht übertrieben, von einem historischen Datum für das Tanzcorps zu sprechen.
Seit seiner Gründung 1990 war es auf der Suche nach einer angemessenen Trainingsstätte. Immer wieder wurden Gespräche geführt, Hallenpläne studiert und Mehrzweckräume besichtigt. Letztlich immer ohne Erfolg.
Der Neubau der Grundschule auf dem Sürther Feld samt Turnhalle wurde zur großen Hoffnung, die sich dann zum Glück auch erfüllte.
In dieser Session feierte die KG Kapelle Köln-Weiß ihr 75-jähriges Jubiläum. Es passt perfekt, dass der Beginn des Hallentrainings in den Gründungsmonat fällt.
Seit dem 1. Dezember 2022 trainiert das Tanzcorps nun jeden Donnerstag in einer Sporthalle.
Bis dahin fand, seit 2019, das Training in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule statt. Das ging ganz gut, war aber nicht optimal. Dennoch wird die Weißer Grundschule unser Heimathafen bleiben und für Schritt- und Hebetrainings genutzt werden.
Die Suche nach einer Trainingsstätte für das größte Tanzcorps im Kölner Süden wurde über viele Monate von zwei Herren unterstützt. Bezirksbürgermeister Manfred Giesen und unser Ex-Präsident Günther Wehner haben sich mehrfach für den Wunsch des Tanzcorps eingesetzt. Wir fühlen uns Ihnen in Dankbarkeit verbunden.
Unser Probetraining in diesem Jahr war eine große Herausforderung. Wir erhielten über 80 Anmeldungen, 65 Mädchen und Jungs haben wir schließlich eingeladen. Freie Plätze gab es eigentlich maximal fünf bis acht, jedoch entschieden wir uns deutlich mehr Tanzfreudige aufzunehmen. Darunter zu unserer großen Freude fünf Jungen bzw. junge Männer.
Dennoch gab es sehr viele Absagen, die zu Trauer und Enttäuschung bei denen führte, die nicht bei uns aufgenommen wurden. Einige der Abgelehnten wandten sich an die KG Löstige Flägelskappe in Sürth um dort ein weiteres Tanzcorps zu gründen. Mit Erfolg! Es ist wunderbar, dass nun in Kooperation mit der Offenen Schule Köln noch mehr Jungs und Mädchen tanzen können. Wir drücken dem Tanzcorps die Daumen und freuen uns die Truppe bei den kommenden Auftritten kennenzulernen.
Die Session endete mit den Zügen durch den Rheinbogen. Nach langer Pause zogen wir, wie damals durch Weiß, Sürth und Rodenkirchen. Dabei war der Zug in Rodenkirchen der absolute Höhepunkt. Noch vor dem Start konnten wir bei der Aufstellung unserem Mittänzer Leo zu jubeln, der als Bauer des Kölner Kinderdreigestrins im Zug mitfuhr. Dann zogen wir gemeinsam mit allen Abteilungen der KG Kapelle Jonge zur Feier des 75-jährigen Jubiläums durch Rodenkirchen. Auf den letzten Metern des Zuges, Kamelle und Strüßjer waren längst an Freunde und Freundinnen verteilt, entwickelte sich hinterm Bagagewagen eine stimmungsvolle Open-Air-Party.
Jeckespill und Jeckedanz ist unser Motto für die laufende Session. Diese ultrakurze Session genießen wir ganz besonders.
Feiert mit uns,
denn mir sin Wießer, Wießer un dat is, wat ihr kritt,
wenn ihr bei uns sid, wenn ihr bei uns sid.
Bess demnähx, maat et joot!
Wir bedanken uns bei Klaus Schopen für den tollen Text