Väter im Klassenzimmer eine Rarität

Letzte Woche war es wieder so weit. Kindergarten- und Schulanfang und damit Start der Elternabende. Viele Frauen – wenige Männer. Wenn es ein guter Abend ist, dann sind unter den vielen Müttern 1-3 Väter, selten mehr als 10%. Um die Elternarbeit drücken sich oft beide. Im Kindergarten ist das anders, gut es ist ein Kindergarten mit Inklusion, da ist vieles anders. Hier krabbeln großer Männer über den Spiele-Teppich, auch sitzen die Herren im Morgenkreis und singen Kinderlieder, somit sind sie auch regelmäßig beim Elternabend. Ich weiß nicht, wie es in der Ü3 Gruppe ist, hier in der Gruppe unter Drei, ist das Verhältnis ausgewogen, obwohl die Eltern eher älter sind. Richtig junge Mütter und Väter sehe ich allerdings im ganzen Haus nicht. Was mich bis heute erstaunt, sie wollen es alle, aber oft bleibt es an der Frau hängen. Job, Familienalltag, Hobbyerfüllung aller Familienmitglieder, Haushalt, Nachbarschaftspflege, Freundin, selbst das ewige Kind sein, also noch Elternpflege und dann noch: IMMER lächeln. Meine Erkenntnis: Also der Väteranteil sinkt auch heute noch bis zur Schule deutlich, früher war das halt so, heute scheint es ähnlich zu sein, obwohl das Geschrei oft groß ist. Die Lockdowns haben auch nicht viele Erkenntnisse diesbezüglich gebracht. Verpasst der Herr des Hauses auch wertvolle, schöne, manchmal auch schwere und anstrengende Zeiten, zieht er es lieber vor, ins Büro zu fahren als in die Schule. Ja und dann gibt es sie doch, die Familien, wo das Kinderleben aufgeteilt ist. Mal geht sie zum Elternabend, mal er. Bleibt er auch der Exoten-Vater, hat er die tollsten Erfahrungen mit seinen Kindern. Denn in der Schulaufführung ist er der Mann der Requisite und im Fahrradkurs immer der Kerl mit der Luftpumpe. Auch im Kindergarten ist er immer der beste Flieger und der, um den sich oft alles dreht- denn er ist der Exoten-Mann. Diese Männer bzw. Familien lassen die Kinder wirklich an erster Stelle stehen, sind immer up to date, weil sie aufgeteilt dabei sind und machen oft ihre Kinder sehr, sehr stolz. Auch bekommen sie mit, wie ihre Kinder wirklich viel lachen. Tolle Erfahrungen und Erlebnisse, die ihnen keiner mehr nehmen kann, machen sie auch. Fürs Geldverdienen, die Karriere und den Fußballabend bleibt übrigens auch noch Zeit. Und wenn man sie hört, sagen sie oft „Kinderzeit ist so wertvoll und oft schneller vorbei als man denkt.“ Dann lächeln sie und wissen alles richtig gemacht.