Alljährlicher Rheinputz des Kölner Rudervereins

Nur mitmachen zählt!

Alljährlicher Rheinputz des Kölner Rudervereins von 1877 am 16. März

Das Frühstücksei ist gegessen, das Marmeladenbrötchen hat gemundet, die Teekanne geleert. Der Regen hat rechtzeitig aufgehört, also raus aufs Rad und ab zum KRV am Rodenkirchener Rheinufer. Um 10 Uhr ist auf dem Bootshof alles vorbereitet, um die die Teams einzuteilen, die jeweils 500 Meter am linksrheinischen Rheinufer von allem Unrat säubern wollen. Alle erhalten Müllsäcke und feste Handschuhe der städtischen Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB). Der Pegelstand von etwas über vier Meter bedeutet aber auch, dass einige Stellen nicht erreicht werden können.

Als sich ein überschaubares Grüppchen versammelt hat, begrüßt es KRV- Vorsitzender Uwe Steingröver zur umweltfreundlichen Tat.  Gegen 13 Uhr wird ein gemeinsamer Umtrunk den erfolgreichen Vormittag beschließen. Es kommen noch einige Mitmacher dazu, so dass insgesamt rund zwei Dutzend 77er und auch Anwohner dabei sind. Die meisten sind auf dem Fahrrad erschienen, teilweise mit Anhänger. Das sind die Mehrfachtäter, die hier ihre Erfahrung ausspielen. Und dann – auf zum zugeteilten Abschnitt! Allerdings: Mangels Teilnehmenden wird nicht die gesamte Hausstrecke gesäubert werden können. Schade.

Dort stellt sich rasch heraus, dass der seit November vorherrschende erhöhte und zeitweilig die Hochwassermarke II erreichende Rheinpegel seine Spuren hinterlassen hat. In Gestrüpp, Sträuchern und in tief herunterhängenden Zweigen der Bäume hängt einiges an Treibgut und Plastikmüll und wird dort wohl auch noch einige Zeit verbleiben. Denn an manches kommt man ohne Hilfsmittel nicht heran. Anderes ist so sehr im Erdboden versunken und mit nasser Erde bedeckt, dass es sich nur sehr schwer rauszeihen und bergen lässt. Manches auch nicht.

Was findet sich? Abgefahrene Autoreifen, verrottete Gartengrills, den schier unzerstörbaren Weltstuhl aus hellem Plastik, viel klein zerriebenes Styropor und Plastikteile aller Größe, die ihre ursprüngliche Funktion nicht mal mehr erahnen lassen. Und natürlich Flaschen aller Art und Größe. Man kann sich vorstellen, dass die starke Strömung des Rheins auch vieles mit sich genommen und weiter unterhalb Kölns abgelagert hat. Das müssen wir jetzt nicht mehr … Hoffentlich tun es andere woanders.

Die Wetter-App hatte leichte Schauer vorausgesagt – und behält gegen 11.15 Uhr recht. Eine kurze Husche fällt – das kann aber keinen aufhalten, und so landen die vollen orangefarbenen Säcke wie vorgesehen neben fest installierten Papierkörben in der Rheinaue. Die AWB wird sie noch heute Nachmittag abholen. Bei Stromkilometer 678,9 findet eine der Gruppen ein Zelt nebst Zubehör, das dermaßen fest in den Boden eingeschlämmt ist, dassohne größere Hilfsmittel kein Drankommen ist. Jetzt rudern wir wieder dran vorbei, und die Betreffenden erinnern sich jedes Mal an diese kleine Pleite. Grrrr!

Zurück auf dem Bootshof allgemeines Hallo und weg mit dem Kronkorken auf der Biolimonade! War doch wieder ein voller Erfolg für den Zusammenhalt unserer Gemeinschaft. Es hat sicherneutl bestätigt: Nur mitmachen zählt!

(Text:KRV/sz-Fotos: KRV/Volker Schlögell)