„Was machen Sie denn hier?“
Ralf Perey 10 Jahre Vorsitzender der Weißer Dorfgemeinschaft
Als Ralf Perey 2005 nach Weiß zog, war ihm noch nicht ganz klar, dass er einmal das Gesicht der Aktivitäten dieses Stadtteils werden würde. Seit 10 Jahren ist er Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, gibt das Weißer Dorfecho heraus und ist noch an vielen anderen Stellen in Weiß engagiert. Dabei fing alles ganz harmlos mit einer einfachen Frage an.
Start als Chefredakteur des Dorfechos
„Kurz nach dem Umzug nach Weiß wollte ich einfach Leute kennenlernen“, erinnert sich Ralf Perey an seine ersten Tage im Kölner Süden. Er wollte dort sesshaft werden, auch gerne Kunden für seine Werbeagentur kennenlernen, die bis dato größtenteils außerhalb von Köln ansässig waren. Was lag da näher, als einfach mal zur Jahreshauptversammlung der Dorfgemeinschaft zu gehen. „Was machen Sie denn hier?“ wurde er als unbekanntes Gesicht gleich gefragt. Dann kam es Schlag auf Schlag. Als man merkte, dass er Werber, Blattmacher und überhaupt sehr engagiert war, trug man ihm gleich die Chefredaktion des Dorfechos an, die vakant zu werden drohte. „Die Bezahlung war nicht wirklich adäquat, das Blatt war wirklich nicht auf dem Stand der Zeit, also packte mich der Ehrgeiz“, erinnert sich Ralf Perey. Er machte einen komplett neuen Entwurf, der kam bei der Dorfgemeinschaft an – und schon war er der neue Chefredakteur.
Das Herz stand still, das Engagement nicht
Weiter ging es ein paar Jahre in dieser Funktion, ebenso engagierte sich Ralf Perey vielfältig im Dorf. 2007 gab es dann einen Knackpunkt, ein Herzstillstand bremste alle Aktivitäten, doch Ralf Perey hatte Glück. „Es war rechtzeitig Hilfe zur Stelle, ich habe die Sache gut überstanden“. In Weiß hat Ralf Perey dann richtig Gas gegeben, viele neue Ideen realisiert und schon bestehende Aktivitäten modernisiert. Ein Highlight war die historische Dorfführung. Die wurde mit kölscher Musik aufgepeppt, bekannte Stadtführer wurden engagiert, die Frequenz wurde erhöht und das Interesse war auf einmal riesengroß. „Wir hatten 150 Teilnehmer, das mussten wir erstmal organisieren.“ Dann gab es noch die Kultur in der Sackgasse, die schließlich so groß wurde, dass ein eigener Verein gegründet werden musste, letztlich ist man an den Beschwerden der Nachbarn gescheitert. Und dann war da immer noch die Dorfgemeinschaft, deren Vorstand neu besetzt werden musste. Die Lösung? Am 6. Mai 2013 wurde Ralf Perey als 1. Vorsitzender der Dorfgemeinschaft gewählt. In den letzten zehn Jahren wurde vieles weiter erneuert und verjüngt mit dem Ergebnis, dass man auch jüngere Leute gewinnen konnte. Die Dorfgemeinschaft ist von 78 auf jetzt 250 Mitglieder gewachsen, eine elektronische Vereinssoftware wurde eingeführt.
„Ich könnte noch einmal kandidieren“
Und wie geht es jetzt weiter? „Am 30. Mai 2023 werde ich 65 Jahre und könnte mir vorstellen, dieses Jahr noch mal als 1. Vorsitzender zu kandidieren“, bietet Ralf Perey an. Die Arbeit macht ihm Spaß, er ist als Ansprechpartner des Dorfes überall gefragt, selbst die Stadt wendet sich an ihn, wenn es etwas zu klären gibt. „Das ist wirklich eine hervorragende Zusammenarbeit.“ Für das Jahr 2023 sind viele weitere Veranstaltungen wie Konzerte, ein Kasperletheater, Lesungen und eine Neuauflage der Groovy Dance Night. Eines ist sicher: In Weiß wird weiter kräftig Gas gegeben.