Wenn man nicht im Keller zur Toilette kann

Das, was für manche Menschen eine Selbstverständlichkeit ist, stellt sich für andere als ein Riesenproblem dar. Es geht um Barrierefreiheit. Denn geheingeschränkte Menschen haben schon bei 2 Treppenstufen eine massive Einschränkung, sind es dann noch mehr Stufen, die rauf oder runtergehen, ist es für sie ein klares NoGo. Gemerkt habe ich das bei meinem Vater, als er irgendwann nur noch mit einem Rollstuhl unterwegs sein konnte, Toiletten im Keller oder ein Arzt, der nur über eine Treppe zu erreichen war, konnten wir irgendwann nicht einfach nicht erreichen. Seit diesem Tag achte ich darauf und stelle fest, auch Menschen mit Rollatoren, einem Gipsbein oder einer körperlichen Beeinträchtigung echte Probleme haben. Darüber unterhalte ich mich hin und wieder mit einer ganz wundervollen Frau, die im Rollstuhl sitzt, ein Sauerstoffgerät trägt und einen Begleithund hat. Sie ist so lebensbejahend und fröhlich, dass es immer wieder ansteckend ist, es ist ein Fest, sie zu begleiten. Wir haben immer wieder ganz tolle Gespräche. Unter anderem über die Wheelmap, das ist eine Karte für rollstuhlgerechte Orte. Unter www.wheelmap.org kann man wertvolle Informationen finden für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Aktuell sind über 3 Millionen Cafés, Bibliotheken, Schwimmbäder und viele schöne öffentlich zugängliche Orte zu finden, um sich das Leben zu erleichtern. Die Wheelmap ist als kostenlose App für iPhone und Android verfügbar. So kann die Karte unterwegs bequem über das Smartphone genutzt werden und das sogar in 33 Sprachen. Denn in Deutschland gibt es ca. 2 Millionen Rollstuhlfahrer, über 5 Millionen nutzen einen Rollator, und für sie ist es bestimmt toll. Übrigens, diese App wächst immer weiter, da sich jeder daran beteiligen kann.
So werden gerade aus unserem Stadtgebiet Menschen gesucht, die etwa Arztpraxen eintragen, die entsprechend ausgestattet sind: Breite Türen, Aufzüge, barrierefreie Zugänge und Behandlungsstühle, visuelles Aufrufen im Wartezimmer oder mit dem Screenreader lesbare Dokumente, Behinderten-Toilette und großzügige Behandlungszimmer. Auch sucht die App noch ehrenamtliche Fremdsprachler oder sogar Muttersprachler für die Übersetzung.