
Tag des offenen Denkmals mit dem bundesweiten Motto: „WERT‑voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“
Warum dieser Tag so besonders ist?
Am Tag des offenen Denkmals öffnen deutschlandweit über 5000 historische Bauwerke ihre Türen, die oft verborgen bleiben und nicht öffentlich zugänglich sind. Am Sonntag, den 14.9. ist das anders und dann laden sie ein, hinter die Fassaden der Geschichte zu blicken – auch in Köln. Besonders im Kölner Süden bietet der Denkmaltag spannende Einblicke in Architektur, Stadtgeschichte und kulturelles Erbe. Einer der Höhepunkte im Süden ist das Comedia Theater, das in den Räumen der ehemaligen Feuerwache IV in der Südstadt untergebracht ist. Das beeindruckende Gebäude von 1904 mit seinem historischen Schlauchturm, den Pferdeställen und der Wagenhalle steht heute exemplarisch für eine gelungene Umnutzung: Wo früher Löschzüge ausrückten, finden heute Theateraufführungen und Kulturveranstaltungen statt. Zum Tag des offenen Denkmals bietet das Haus exklusive Führungen, die die wechselvolle Geschichte des Gebäudes erlebbar machen. Nicht weit entfernt befindet sich auch das alte Heizwerk, ein technisches Denkmal aus der Zeit der industriellen Moderne. Mit seinen hohen Schornsteinen und der markanten Backsteinarchitektur erinnert es an die Pionierzeit städtischer Energieversorgung. Auch hier können Besucher am Denkmaltag hinter die Kulissen blicken und sich mit der Geschichte der Kölner Infrastruktur vertraut machen. Etwas grüner geht es im Fritz-Encke-Volkspark zu, einem der ältesten Volksparks Kölns. Er wurde in den 1920er-Jahren bewusst als Erholungsraum für die arbeitende Bevölkerung geschaffen. Die historische Gestaltung mit Brunnen, Rundtempel und Terrassen wurde in den letzten Jahren aufwendig restauriert. Der Park lädt zum Verweilen ein und bietet gleichzeitig einen lebendigen Einblick in das Konzept der Volksgesundheit und Stadtplanung im frühen 20. Jahrhundert. Ein weiteres spannendes Ziel ist das Haus Balchem, eines der ältesten noch erhaltenen Bürgerhäuser, welches heute die Stadtteilbibliothek und die Volkshochschule beherbergt. Aber auch die Rodenkirchen Rheinbrücke – die historische Hängebrücke, ursprünglich 1941 erbaut und nach Zerstörung 1954 wiederaufgebaut, steht seit 1996 unter Denkmalschutz. Sie verbindet wichtige Verkehrsachsen und ist ein spannendes Beispiel technischer Baukunst. Am Denkmaltag wird die Brücke besonders in den Fokus gerückt – mit Erläuterungen zur Konstruktion und ihrer Geschichte. Aber auch Villa Malta, die imposante Jugendstil-Villa aus den Jahren 1904/05 – ursprünglich „Villa Antonia“ –welche oberhalb des Rheinufers thront, wird thematisiert. Ihr markanter Turm erinnert nämlich an belgische Belfriede, und die Innenarchitektur ist reich verziert. Die Villa gehört ebenfalls der Denkmalliste Kölns an.