Begegnungsstätte Thomas in Köln-Meschenich: Eine Geschichte voller Mut, Wandel und Zusammenhalt
Begegnungsstätte Thomas in Köln-Meschenich: Eine Geschichte voller Mut, Wandel und Zusammenhalt
Was für eine Geschichte – was für ein Vorbild! Die heutige Begegnungsstätte Thomas in Köln-Meschenich erzählt von Wandel, Zusammenhalt und einer unglaublichen Kraft aus der Mitte der Gesellschaft.
Alles begann 1967, als Meschenich offiziell der Evangelischen Kirchengemeinde Brühl zugeordnet wurde. Durch den starken Zuzug wuchs die evangelische Gemeinde vor Ort rasant – so sehr, dass bald ein eigenes Gemeindezentrum notwendig wurde. Der Grundstein für die Thomaskirche wurde 1980 gelegt, die Einweihung folgte ein Jahr später. Es war eine gute kirchliche Zeit, die viele Menschen im Veedel prägte.
Doch wie so oft im Leben kam der Wandel. Mit der Zeit gab es keinen festen Pfarrer mehr, die Gemeindestrukturen veränderten sich – das Gebäude wurde nur noch teilweise genutzt und begann langsam zu verfallen. Im Juni 2021 wurde die Kirche schließlich offiziell entwidmet. Ein schmerzlicher Moment für viele.
Aber: Aufgeben war keine Option.
Der engagierte Förderverein Soziales Meschenich (FSM) konnte diesen Niedergang nicht hinnehmen. Mit Herz, Verstand und großem Einsatz mobilisierte er alles, was möglich war – Menschen, Organisationen, Ideen und Mittel. Das Ziel: Die ehemalige Kirche sollte ein Ort der Begegnung bleiben!
Und sie schafften es.
Mit unglaublichem Einsatz wurde das Gebäude umgestaltet, saniert und neu gedacht. Im Juni 2025 konnte schließlich die feierliche Einweihung der neuen Begegnungsstätte Thomas gefeiert werden. Heute betreibt der FSM das Haus mit großer Hingabe – auf Grundlage eines langfristigen Pachtvertrags mit der Kirchengemeinde Brühl.
Ein Ort für alle – offen, inklusiv, lebendig
Die Finanzierung dieses einzigartigen Projekts kam aus vielen Quellen: Stiftungen, Spenden, Förderprogramme, anonyme Unterstützer*innen und viel freiwilliges Engagement. Entscheidende Hilfe kam vom Jugendzentrum der Stadt Köln, der Politik und Verwaltung des Stadtbezirks Rodenkirchen, ortsansässigen Unternehmen, der Evangelischen Kirche und vielen mehr.
Die neu gestalteten Räume sind heute ein offener, inklusiver Treffpunkt für alle Menschen im Stadtteil Meschenich – und darüber hinaus. Hier begegnen sich Menschen aller Generationen, Religionen und Kulturen. Über 60 Nationen leben in Meschenich, und viele davon bringen sich aktiv in die Angebote der Begegnungsstätte ein.
Was bietet die Begegnungsstätte Thomas?
Veranstaltungsräume für private Feiern, Vereinstreffen und Kulturveranstaltungen
Workshops und kreative Angebote für Jung und Alt
Beratung, Austausch und Unterstützung
Eine Kinderärztin sorgt regelmäßig für gesundheitliche Vorsorge direkt im Haus
Und vor allem: Ein Gefühl von Zuhause für alle
Die Begegnungsstätte ist ein Ort der Willkommenskultur, ein Ort des Miteinanders, wo Vielfalt als Stärke gelebt wird. Und auch langfristig ist klar: Die Stadt Köln soll perspektivisch Eigentümerin des Geländes werden, um den Fortbestand dieser einmaligen Institution zu sichern.
Ein ganz besonderer Jahresabschluss: Nikolausmarkt im Thomasgarten
Ein echtes Highlight erwartet den Stadtteil am 6. Dezember 2025: Der beliebte Nikolausmarkt im Thomasgarten lädt ein zu Begegnung, Musik und multikulturellem Fest. Ab 17 Uhr tritt der Mitsingchor auf – und wie immer wird eine ganz besondere Atmosphäre herrschen. Denn hier feiern Menschen aus über 60 Herkunftsländern gemeinsam, friedlich und herzlich.
Fazit
Die Begegnungsstätte Thomas in Köln-Meschenich zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Menschen sich zusammenschließen und an das Gute glauben. Aus einer entwidmeten Kirche wurde ein lebendiger Ort der Vielfalt, des Austauschs und der Hoffnung. Hier ist jede*r willkommen – egal woher man kommt.
So wird aus einem Gebäude mehr als nur ein Ort – es wird ein Zuhause.


