Adenauer-Grün ist unsere Brücke Grün

„Ich bin Ich ben en kölsche Bröck, üvver die halv Kölle jöck. Ich hald‘ minge Puckel hi für üch he am Rhing. Ich ston schon en lange Zick, immer an d’r selve Stell. Eimol loch ich em Wasser dren, do wor et endlich ens still“, so singen es schon seit Jahren die Bläck Fööss. Die Brücken sind unser Wahrzeichen, unser Weg nach Hause und die Verbindung der Stadtteile. Köln würde ohne seine Brücken nicht funktionieren und sie machen unser Stadtbild aus. Darum gibt es auch unzählige Bilder davon. Gleich ob mit dem Dom im Hintergrund oder als Golden Gate vun Kölle, denn so wird unsere geliebte Rodenkirchener Brücke auch genannt. Die Rodenkirchener Brücke hat dazu eine sehr bewegende Geschichte. 1941 als „Adolf-Hitler-Brücke“ eröffnet, war sie zu dieser Zeit die größte Hängebrücke Europas. Die Brücke verfügte damals über zwei Spuren, einen Radweg in der Mitte und zwei Fußgängerwege außen. Durch einen Bombentreffer wurde diese allerdings vier Jahre später zerstört und wieder aufgebaut. Am 9. Dezember 1954, also vor 70 Jahren, wurde die Rodenkirchener Brücke dann wieder dem Verkehr übergeben. Seit diesem Tag verbindet sie Köln und Nordrhein-Westfalen. Doch das stetig steigende Verkehrsaufkommen der A4 erforderte immer wieder eine Verbreiterung und mehr Fahrspuren. Wo das noch hinführt, weiß momentan keiner so genau. Was man aber weiß, dass die von der Bayer AG gefertigte Farbe 1929 auf Veranlassung des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer, der sich eine patinagrüne Farbe wünschte, erstellt wurde. Chromoxidgrün sollte lichtbeständig sein und wetterfest. Es ist nicht irgendein Grün, sondern das „Kölner Brückengrün“ oder auch „Adenauer-Grün“ genannt. Von sieben Kölner Rheinbrücken wurden fünf in dieser Farbe gestrichen, unsere wunderschöne Rodenkirchener Autobahnbrücke, die Severinsbrücke, die Deutzer Brücke (hier allerdings nur der ältere Stahlteil und nicht der neuere Betonteil), die Zoobrücke und die Mülheimer Brücke. Adenauer-Grün ist für die Ewigkeit gemacht, denn die Farbe kann immer wieder nachgemischt werden. Musterplatten mit Farbproben werden nämlich vom Kölner Amt für Brücken und Stadtbahnbau sicher im Dunkeln gelagert. Heute kann die Farbe bei Bedarf jeweils neu angemischt werden, inzwischen ist die genaue Rezeptur bekannt, doch wir Kölner lieben Traditionen, also bleiben die Musterplatten schön da, wo sie sind.