Assistenzhunde – aber richtig: Kynos Stiftung informierte auf Charity-Veranstaltung

Am 25.01.2024 hatte die Kynos Stiftung Hunde helfen Menschen zum Charity-Abend im „Ludwig im Museum“ an der Domplatte geladen. Neben zahlreichen Hundetrainern und Hundefachleuten, Betroffenen und Interessierten war auch Jean Pütz gekommen, der wissen wollte, ob sein Labrador noch lernen könne, ihn künftig im Alltag konkret zu unterstützen.

Assistenzhunde helfen Menschen mit besonderen Bedürfnissen auf vielfältige Weise: Sei es durch „lebenspraktische Fähigkeiten“ wie Anreichen von heruntergefallenen Gegenständen, Bringen von Notfallsets, Betätigen von Klingelknöpfen, Öffnen von Türen etc., durch Anzeigen von Unterzuckerung, nahendem epileptischem Anfall oder dissoziativem Zustand oder Unterstützung bei posttraumatischer Belastungsstörung oder Autismus-Spektrumstörung: sie sorgen bei ihren Menschen für ein riesiges Stück mehr Lebensqualität und Unabhängigkeit. Anders als bei den Blindenführhunden werden die fünfstelligen Kosten für die Ausbildung eines solchen Hundes aber nicht von den Krankenkassen übernommen – in diese Finanzierungslücke springt die Kynos Stiftung Hunde helfen Menschen mit der Vergabe von Fördergeldern, die sich aus dem verbundenen Kynos Verlag, dem Fachbuchverlag für Hundebücher, aber auch aus Spenden generieren.

Mit Dr. Sandra Foltin und Regina Hauenstein waren an diesem Abend zwei hochkarätige Referentinnen gesetzt, die ihre Themen gekonnt auf den Punkt brachten und zahlreiche Publikumsfragen dazu beantworten konnten. Regina Hauenstein eröffnete mit einem kurzen Überblick die Assistenzhundeverordnung vom März 2023 und deren Auswirkungen auf die Ausbildung der Hunde. Einerseits ist das Bestreben der Verordnung, die Qualität der Ausbildung zu sichern und zu standardisieren, nur zu begrüßen, andererseits führen Lücken und Hürden in der Umsetzung aber auch dazu, dass womöglich künftig nur noch wenige (finanzstarke) Ausbildungsinstitute künftig die Zertifizierung erlangen können, womit die flächendeckende Versorgung mit guten Ausbildern, die engen Kontakt zu ihren Kunden halten können, infrage gestellt wird.

Dr. Sandra Foltin von der Universität Duisburg-Essen und Vorstandsmitglied der ESAAT, der europäischen Vereinigung für Tiergestützte Intervention und u.a. bekannt durch ihre Fachveröffentlichungen im Kynos Verlag, schloss sich mit ihrem Vortrag „Assistenzhund- aber richtig: Herausforderungen an Ausbildungsqualität, Auswahl und Tierwohl“ an. 

In einer lebhaften anschließenden Frage- und Diskussionsrunde wurde eindrücklich klar, wie wichtig es auch für die Betroffenen ist, dass die Hunde nicht nur als „Hilfsmittel“ gesehen werden, sondern als fühlende Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen, deren Belastungsgrenze ebenfalls respektiert werden muss.

Die Kölner Kabarettistin Sylvia Brécko und Weimaranerhündin Audrey präsentierten anschließend einen Ausschnitt aus ihrem bekannten Bühnenprogramm „Das letzte Kind trägt Fell“, der für zahlreiche Lacher sorgte, Zwergspitz Tucki, verbal vertreten durch sein Herrchen Dr. Michael Kaiser, erklärte im Fachvortrag „Artgerechte Menschenhaltung“, warum Menschen ein eigenes Körbchen brauchen und Patrizia Puertas Álvarez untermalte den gesamten Abend mit gekonnter Barmusik dezent im Hintergrund. Die Versteigerung von acht Originalbildern des Künstlers Heinz Grundel sowie von Büchern aus dem KynosVerlag brachte einen vierstelligen Erlös zugunsten der Stiftung. 

Weitere Informationen: www.kynos-stiftung.de