Bürgerverein Bayenthal-Marienburg: Fahrradstraße Goethestraße – ja, aber mit Augenmaß
Der Bürgerverein Bayenthal-Marienburg setzt sich seit langer Zeit für die Umwandlung der Goethestraße in eine Fahrradstraße ein. Die Entscheidung der Bezirksvertretung Rodenkirchen BV2, auf Initiative der SPD-Fraktion, dieses Vorhaben endlich auf den Weg zu bringen, wurde ausdrücklich begrüßt.
Die Goethestraße in Marienburg bildet zusammen mit der Schillerstraße in Bayenthal die zentrale Radverbindung durch das Veedel Bayenthal und Marienburg. Sie ist wichtiger Schulweg für rund 1.500 Schülerinnen und Schüler des Irmgardis-Gymnasiums und der Grundschulen an der Cäsarstraße – und zugleich eine bedeutende Strecke für Radpendler aus den südlichen Stadtteilen. Mit der Einrichtung einer sicheren Fahrradverbindung durch Bayenthal und Marienburg wird diesen Stadtteilen etwas zurückgegeben, zumal ihre Vertreter den Verkehrsversuch des Bürgervereins Bayenthal-Marienburg zur Reduzierung des Pkw-Durchgangsverkehrs jahrelang mitgetragen haben.
Wie die Verwaltung jetzt vorgeht, ist nicht zu verstehen. Ohne vorherige Diskussion wird die Goethestraße plötzlich nach neuen städtischen Gestaltungsrichtlinien markiert, also deutlichere Fahrbahnmarkierungen und zusätzliche Schilder, die bislang nur einmal – in der Albert-Schütte-Allee – getestet wurden. Die dortigen Verhältnisse lassen sich aber nicht auf die Goethestraße übertragen.
Noch problematischer ist die Art und Weise: Zwischen Beschlussfassung im Jahr 2019 und dem Beginn der Arbeiten sind Jahre vergangen. Und dann erfolgt die Anwohnerinformation mit nur einem (!) Arbeitstag Vorlauf. So schafft man kein Vertrauen, sondern Verärgerung. Bei anderen Projekten, wie der Umgestaltung der Vorgebirgsstraße, war eine intensive Anwohnerbeteiligung selbstverständlich. Warum nicht auch hier? Der Bürgerverein Bayenthal-Marienburg fordert daher, dass ein Anwohnertreffen in Marienburg umgehend nachgeholt wird.
Auch die inhaltliche Umsetzung der Gestaltung überzeugt nicht. Über Geschmack bei Markierungen und Schildern kann man streiten – entscheidend ist für uns eine rechtssichere Einrichtung der Fahrradstraße mit möglichst wenig zusätzlicher Beschilderung.
Der Bürgerverein Bayenthal-Marienburg lehnt jedoch entschieden den massiven Wegfall von Parkplätzen ab, der mit der Umgestaltung einhergehen soll. Nach jetzigem Stand droht der Verlust von rund 50 Prozent der Stellflächen in der Goethestraße. Das ist für die Anwohner nicht zumutbar und in keiner Weise verhältnismäßig.
Der Bürgerverein Bayenthal-Marienburg fordert daher:
- sofortige Unterbrechung der Arbeiten,
- klare Bewertung der Folgen – insbesondere für die Parksituation,
- ein verbindliches Anwohnertreffen zur Klärung der offenen Fragen.
Nur mit Augenmaß kann die Fahrradstraße Goethestraße zu einem Gewinn für alle werden – für Radfahrerinnen und Radfahrer ebenso wie für die Anwohnerschaft.