Neues Outdoor-Vorleseprojekt in Köln zieht eine erfolgreiche Bilanz

Im Rahmen eines Pressefrühstücks Ende Juni erläuterten die Stiftung Neuer Raum, die LeseWelten – die Vorlese-Initiative der Kölner Freiwilligen Agentur e.V. – ihr Projekt und zogen eine erste vorläufige sehr zufriedenstellende Bilanz. Denn nach 14 Vorlesestunden an vier an der frischen Luft liegenden Standorten, also an Bücherschränken im öffentlichen Raum in Ehrenfeld, Müngersdorf, Niehl und Holweide, sind rund 100 Kinder in den Genuss des kostenlosen Vorlesens gekommen. Bezirksbürgermeister des Stadtgebiets Rodenkirchens, Manfred Giesen zeigte sich beeindruckt. Nach seiner Ansicht können Projekte wie dieses dazu beitragen, ein Zeichen gegen die zunehmende Vereinsamung in der Gesellschaft zu setzen. Denn Vereinsamung spiegelt sich nicht nur bei Erwachsenen nieder; erschreckend seien die statistischen Zahlen auch bei der Jugend. 40% der jungen Leute sagen nach eigenen Angaben, dass sie sich allein fühlen. Auch sei es besorgniserregend, dass vier von zehn Kindern nicht mehr vorgelesen wird. Dadurch starten sie meist schlechter in der Schule und verlassen diese mit größeren Lücken. Denn erwiesen ist, Vorlesen schafft Nähe, Kommunikation und Austausch. Denn gemeinsam Abenteuer in einem Wimmelbuch erleben, später die ersten Bücher über Mut, Freundschaft, gute Vorsätze zu lesen, weckt die Fantasie. Beim Vorlesen verbringt man Zeit miteinander, ist sich nah und kommt ins Gespräch. Das stärkt den Zusammenhalt und hilft, über Themen des Alltags zu sprechen. Demnach bringt das Lesen eine wahre Superkraft zum Vorschein. Auch vergrößert das Vorlesen den Wortschatz und das Wissen. Denn Kinder, die einer Geschichte lauschen, kommen danach oft auf gute kreative Ideen. Sie werden oft die Superhelden aus dem Buch und werden erfinderisch. Auch malen, erzählen und befassen sie sich nachhaltig mit dem Gelesenen. Der Gerechtigkeitssinn, das Mitgefühl, die Konzentration und somit auch die Intelligenz wird durchs Lesen unbewusst gefördert. Vorlesen macht Lust aufs Lernen, da es Neugierde weckt wird und so ist der Wechsel aus Geschichten zur Bildung oft ein schleichender Übergang.

Allen Beteiligten des Tages waren diese Grundlagen wohlbekannt und demnach war der Dank bei den vielen Ehrenamtlichen, die vorlesen, um unsere Gesellschaft zu unterstützen und Kinder in die Lesewelt einzuführen. Da in diesem Bereich noch viel mehr möglich ist, läuft das Projekt den ganzen Sommer durch und jeder kann mitmachen, sich dazusetzen, zuhören oder selbst der Vorleser werden.

Für 2025 möchten die Organisatoren gern die Lesestunde am Bücherschrank verdoppeln und in weitere Stadtteile tragen. Demnach sind alle angesprochen, die sich gern beteiligen möchten. Auf www.stiftung-neuer-raum.de finden Sie alle Kontakte und die Möglichkeit, durch eine finanzielle Spende das Projekt zu unterstützen.