Single sein, ist wunderbar, aber nicht immer schön

In Deutschland lebt rund ein Drittel der Menschen ab 50 Jahren allein – und mit zunehmendem Alter steigt dieser Anteil weiter an. Was auf den ersten Blick nach Unabhängigkeit klingen mag, bedeutet für viele Betroffene aber oft eines: Einsamkeit. Der Verlust des Partners, familiäre Entfernungen oder körperliche Einschränkungen können dazu führen, dass soziale Kontakte weniger werden und das Gefühl der Isolation wächst. Dabei sind gerade im Alter zwischenmenschliche Begegnungen von unschätzbarem Wert. Sie schenken Lebensfreude, Orientierung und emotionale Sicherheit. Orte wie Nachbarschaftstreffs, Begegnungszentren, gemeinsame Kultur- oder Sportveranstaltungen sind für viele Menschen demnach wichtige Anker im Alltag – hier entsteht Gemeinschaft, hier wird gelacht, geredet und zugehört. Doch nicht jeder kann sich selbstständig auf den Weg zu diesen Angeboten machen. Deshalb gewinnen unterstützende Angebote wie Besuchsdienste, Sozialschwestern und -brüder sowie kirchliche Seelsorge zunehmend an Bedeutung. Sie bringen nicht nur Gesellschaft nach Hause, sondern auch ein offenes Ohr, praktische Hilfe und das Gefühl: Du bist nicht allein. Besonders für gesundheitlich eingeschränkte oder mobilitätseingeschränkte Menschen sind solche Angebote ein wertvoller Beitrag zur Lebensqualität. Es braucht weiterhin ein starkes gesellschaftliches Miteinander, damit Altern nicht gleichbedeutend ist mit Vereinsamung – sondern mit Würde, Teilhabe und echter Nähe, beschritten werden kann. Darum suchen viele dieser Angebote ehrenamtliche Unterstützung. Gibt es auch keinen wirklichen finanziellen Lohn, gibt es viel innere Zufriedenheit für beide Seiten. Denk mal darüber nach.