Tenbûr Konzert „Return to the Essence“ in der Kölner Philharmonie – ein musikalisches Highlight 2025

Bilder: Serkan Akin 

Am 17. Oktober 2025 fand in der renommierten Kölner Philharmonie ein außergewöhnliches musikalisches Ereignis statt: das Tenbûr-Konzert „Return to the Essence“. Eda Tanses verwirklichte ihren Traum und rückte die Tenbûr, eine Langhalslaute in den Mittelpunkt des beeindruckenden Abends. Unter der künstlerischen Leitung von Cemîl Qoçgîrî, einem der bedeutendsten Vertreter kurdisch-alevitischer Musiktradition in Europa, leitet sie das Publikum mehrsprachig in eine bisher kaum dagewesene Klangfülle.

Mehr als 40 Tenbûr-Spieler*innen aus verschiedenen Ländern versammelten sich auf einer Bühne und erschaffen gemeinsam mit internationalen Meistermusikern ein eindrucksvolles Klangbild zwischen Tradition und Moderne. Mit dabei sind herausragende Künstler wie Ali Akbar Moradi (Iran), einer der größten Tanbûr-Virtuosen weltweit, Erkan Oğur, bekannt für seine genreübergreifende musikalische Tiefe, sowie der Sänger und Multiinstrumentalist Mikaîl Aslan. Ergänzt wurde das Ensemble durch Musiker*innen an Violine, Cello, Daf, Flöte und Flügel – was dem Abend einen orchestralen, weltmusikalischen Charakter verleite.

Das Konzert war der Abschluss einer mehrjährigen Reihe, die vom Verein Tenbûrxane e.V. ins Leben gerufen wurde. Mit dem Leitgedanken „Return to the Essence“ ging es um mehr als Musik – es geht um die Rückbesinnung auf kulturelle Wurzeln, um spirituelle Tiefe und um den Brückenschlag zwischen Okzident und Orient. Die Tenbûr, die insbesondere in der alevitischen und zaza-kurdischen Kultur eine spirituelle Rolle einnimmt, wurde hier nicht nur als Instrument, sondern als Träger kultureller Identität inszeniert und so wurde die Kölner Philharmonie zum Schauplatz eines außergewöhnlichen musikalischen Erlebnisses. Das Tenbûr-Konzert „Return to the Essence“ zog mit seiner spirituellen Tiefe, kulturellen Vielfalt und musikalischen Exzellenz ein großes Publikum an und hinterließ bleibenden Eindruck.

Im Konzertabend erschmolzen traditionelle Melodien mit modernen Klanglandschaften zu einem eindrucksvollen Gesamtwerk, das die Zuhörer sowohl emotional als auch geistig berührte. So verzauberte Ali Akbar Moradi, der legendäre Tanbûr-Meister aus dem Iran, mit seiner tiefgründigen Interpretation spiritueller Klänge die Gäste. Erkan Oğur, Pionier der fretless Gitarre und stilprägender Musiker zwischen anatolischer Volksmusik und Jazz, beeindruckte mit filigranen Nuancen, auf der Tenbûr. Mikaîl Aslan, gefeierter Vertreter der kurdisch-zazaischen Musik, war als Special Guest Teil des Ensembles und berührte mit Stimme und Instrument. Sami Hosseini begleitete das Ensemble virtuos an der Daf (Rahmentrommel) und sorgte für einen erdenden Rhythmusfluss. Weitere herausragende Musiker wie Nure Dîlovanî (Violine), Beate Wolf (Cello) und Emrah Oğuztürk (Blasinstrumente) erweiterten das klangliche Spektrum jenseits traditioneller Grenzen. Das Ensemble Tenbûrxane verband all diese Elemente zu einem stimmigen Ganzen – ein musikalischer Dialog zwischen Generationen, Kulturen und Welten. 

Fazit

Das Tenbûr-Konzert 2025 „Return to the Essence“ war nicht nur ein musikalisches Ereignis – es war ein kulturelles Statement. In einer Zeit globaler Umbrüche erinnerte dieses Konzert daran, dass Musik ein Weg zu den eigenen Wurzeln, zur inneren Ruhe und zur interkulturellen Verständigung sein kann. Für viele im Publikum war es zweifellos ein unvergesslicher Abend. Der laute Applaus und die Bitte nach Zugaben verlängerten das Konzert zu einem außergewöhnlich langen und beeindruckenden Event – getragen von einer Musik, die tief aus der Seele der Besucher sprach. Es war ein Zeichen das auch fremde Kulturen in Deutschland eine Heimat haben und Traditionen immer noch Zukunft.