Aus einer Kirche wird eine Begegnungsstätte

„Ein Bürgerhaus ist in der Zukunft nicht möglich“, das konnte Azbiye Kokol, die Leiterin der Jungendeinrichtung auf der Brühler Straße, nicht glauben. Wer sie kennt, weiß, sie hält immer die Ohren auf, damit es den Bürgern aus Meschenich besser geht. Sie bringt Menschen zusammen, wo es anfänglich unmöglich erscheint. Auch bewegt sie Unglaubliches, so auch in diesem Fall. Zum Hintergrund: Ihr Jugendcentrum platzt förmlich aus den Nähten, denn hier finden Kinder und Jugendliche aller Couleur und jeglicher Herkunft sowie jeden Alters ein zweites Zuhause. Jeder der einmal da war, wird es verstehen. Gleich, ob diese aus dem Dorf oder dem Kölnberg kommen, im Jugendzentrum fühlen sich alle Heranwachsenden einfach wohl. Denn hier ist immer ein liebes Wort, auch gibt es immer ein Mittagessen, frisches Obst, viel Aktivität und eine großartige schulische Unterstützung. Groß und Klein, Betreuer und Besucher, Junge oder Mädchen, hier geht jeder mit jedem einfach nett um. So wachsen natürlich auch die Herausforderungen an die Einrichtung. Da das Haus sehr gut in den Ort integriert ist, weicht man oft in die Räume der kath. Kirchen auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus, aber auch da sind die Möglichkeiten begrenzt. Als nun die Thomaskirche zur Diskussion stand, um weiteren Raum zu bieten, ließ sich das Azbiye Kokol nicht zweimal sagen, da das Gebäude nämlich an das Gelände der Jungendeinrichtung auf der anderen Seite grenzt. Kurzerhand holte sie viele wichtige Menschen an einen Tisch, auch setzte sie sich mit viel Kraft für das Förderprogramm „Dritte Orte“ ein. Diese städtische Unterstützung bietet die Möglichkeit, niedrigschwellige Bildungs-, Beratungs- und Freizeitangebote zu schaffen, auch gibt es Geld für Kultur, Begegnung und natürlich Raum. Die ev. Kirche, einige Stiftungen und gutgesonnene Privatpersonen und Firmen gaben das übrige dazu. Nun gibt es zwar kein Bürgerhaus, aber eine großartige barrierefreie Begegnungsstätte. In verschiedenen Räumen können nun Bürger, Vereine, verschiedene Initiativen und Akteure unter einem Dach ihr Angebot vorstellen. Von der Frühförderung, über die interkulturelle Arbeit bis zur Erwachsenbildung ist nun alles da. Auch gibt es verschiedene Beratungsangebote, Vorschulhilfe, einen Mitsing-Chor, verschiedene Sport- sowie Musikangebote, auch Nachbarschaftstreffen und natürlich verschiedene handwerkliche Aktiv-Angebote stehen schon im Kalender. Ebenso füllt sich schon das Abendprogramm ab Mitte nächsten Jahres, denn auch das soll geboten werden: Lesungen, Vorträge, Musikkonzerte, Theater und generationsübergreifenden Kulturaustausch. Worauf schon jetzt alle sehr stolz sind, im ganzen Stadtgebiet gibt es keinen vergleichbaren Ort. Da noch einiges in Planung ist, wird händeringend nach einem kostenlosen Flügel oder Klavier, auch Musikinstrumenten, Gartenutensilien, Pflanzen sowie fachwissendem Ehrenamt gesucht. Möchten auch Sie sich beteiligen, dann schreiben Sie Frau Kokol einmal unter a.kokol@meschenich.jugz.de.