Karfreitag, 18. April um 15.00 Uhr

„Warum?“ – Konzert zur Sterbestunde Jesu

Vokalensemble an der Reformationskirche und Musiker des Simon-Rummel-Ensembles unter der Leitung von Kantor Samuel Dobernecker

Das Konzert thematisiert das menschliche Leiden in seiner Sinnlosigkeit, Ungerechtigkeit und Unerträglichkeit. Es erklingt die Motette „Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen“ von Johannes Brahms (1833-1897) auf Worte u.a. aus dem Buch Hiob. Das zweite „Warum?“ des Konzertes spricht Christus am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Psalm 22). Die beiden Fragen sind unverkennbar miteinander verwandt. Und doch gibt es eine Spannung zwischen ihnen, die im Verlauf der Texte und des Konzerts immer mehr spürbar wird. Videoausschnitte aus Dokumentarfilmen aktualisieren und kommentieren die alten Texte und stellen Menschen vor, die heute fragen: Warum? 

Ort: Reformationskirche, Mehlemer Str. 29, 50968 Köln

Alles wird neu in Rondorf
Man merkt es schon seit längerer Zeit, überall in Rondorf entstehen Baustellen, überall wird gebuddelt, abgesperrt und gearbeitet. Das alles sind die Vorboten des neuen Wohnquartiers Rondorf-Nordwest, welches die neue Mitte werden soll und ca. 3.000 Menschen in den Kölner Süden holt. Es wird also das Dorf vor dem Dorf und Ziel ist da-bei, die Infrastruktur zu optimieren und die Aufenthaltsqualität in Rondorf massiv zu verbessern. Mittelpunkt des „neuen Rondorf“ wird ein zentraler Platz im heutigen Nord-westen von Rondorf sein, der das neue Wohnquartier neben der englischen Schule und das alte Rondorf verbinden wird. Hier soll ein Quartiersplatz – größer als der Maternus-platz in Rodenkirchen – entstehen, auf dem sich das Veedelsleben künftig abspielen soll. Für einen Wochenmarkt, verschiedene Feste und natürlich den Karneval wird dann genug Platz sein. Auch wird ein Wasserspielplatz angelegt, der gleichzeitig als Re-tentionsfläche dient und rundherum will man Sitzmöglichkeiten etablieren sowie viel Grün pflanzen. Auch soll noch ein zu bestimmendes Kunstwerk installiert werden. Es ist also viel geplant. Eine kleine Herausforderung gibt es allerdings noch. Die Führung der geplanten Stadtbahnlinie nach Meschenich, die mitten auf diesem Platz die Haltestelle „Quartiersplatz“ haben soll. Die endgültige Gestaltung wird in einem Architektenwett-bewerb allerdings noch ermittelt. Baubeginn wird frühestens 2029 sein, wenn der erste Bauabschnitt von Rondorf Nordwest fertig gestellt ist. Es bleibt also noch Zeit. Die sozia-le Infrastruktur am Platz sieht folgendes vor: Die jetzigen Planungen sehen die Einrich-tung von vier Kitas, zudem sollen zwei Grundschulen und eine weiterführende Schule, das Gymnasium Rondorf errichtet werden. Auch ist der neue zentrale Platz als Nahver-sorgungszentrum von Rondorf Nord-West geplant. Hier werden Geschäfte zur Deckung des täglichen Bedarfs, Platz für Gastronomie und Dienstleistungsgewerbe angesiedelt. Mehr Menschen erfordern aber auch mehr Verkehrs-Infrastruktur, denn schon jetzt platzt der Verkehr in Rondorf aus allen Nähten, die ÖPNV-Anbindung besonders nach Köln, ist noch sehr dürftig. Wenn noch mehr Menschen nach Rondorf ziehen, muss hier ein ganz neues Konzept her. Das liegt zumindest in der Planung bereits vor. Priorität sol-len Fußgänger und Radfahrer haben, alle Straßen werden mit breiten Gehwegen und als Tempo 30 Zonen geplant. Der Durchgangsverkehr soll nicht mehr direkt durch das Dorf geleitet werden, eine Entflechtungsstraße ist geplant. Auch will man genug Parkraum über Tiefgaragenplätze schaffen. Die neue Stadtbahnlinie soll den PKW-Verkehr zukünf-tig auch deutlich verringern. Eine Haltestelle in Hochkirchen wird in der Verlängerung des Lerchenwegs -an der weiterführenden Schule und eine Verbindung zum alten Orts-kern herstellen, eine weitere Haltestelle ist noch in der Diskussion. Auch für ein gutes Klima will man hier sorgen. Da viele Flächen wegfallen, wo bisher das Regenwasser ver-sickern konnte, sollen 30 neue Retentionsflächen geschaffen werden. Die Pflanzung von 700 neuen Bäumen soll zusätzlich für einen ökologischen Ausgleich sorgen. Sind wir mal gespannt ob das alles klappt .

Das, was für manche Menschen eine Selbstverständlichkeit ist, stellt sich für andere als ein Riesenproblem dar. Es geht um Barrierefreiheit. Denn geheingeschränkte Menschen haben schon bei 2 Treppenstufen eine massive Einschränkung, sind es dann noch mehr Stufen, die rauf oder runter gehen, ist es für sie ein klares NoGo. Gemerkt habe ich das bei mit meinem Vater, als er irgendwann nur noch mit einem Rollstuhl unterwegs sein konnte, Toiletten im Keller oder ein Arzt, der nur über eine Treppe zu erreichen war, konnten wir irgendwann nicht einfach nicht erreichen. Seit diesem Tag achte ich darauf und stelle fest, auch Menschen mit Rollatoren, einem Gipsbein oder einer körperlichen Beeinträchtigung echte Probleme haben. Darüber unterhalte ich mich hin und wieder mit einer ganz wundervollen Frau, die im Rollstuhl sitzt, ein Sauerstoffgerät trägt und einen Begleithund hat. Sie ist so lebensbejahend und fröhlich, dass es immer wieder ansteckend ist, es ist ein Fest sie zu begleiten. Wir haben immer wieder ganz tolle Gespräche. Unter anderem über die Wheelmap, das ist eine Karte für rollstuhlgerechte Orte. Unter www.wheelmap.org kann man wertvolle Informationen finden für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Aktuell sind über 3 Million Cafés, Bibliotheken, Schwimmbäder und viele schöne öffentlich zugängliche Orte zu finden, um sich das Leben zu erleichtern. Die Wheelmap ist als kostenlose App für iPhone und Android verfügbar. So kann die Karte unterwegs bequem über das Smartphone genutzt werden und das sogar in 33 Sprachen. Denn in Deutschland gibt es ca. 2 Millionen Rollstuhlfahrer, über 5 Millionen nutzen einen Rollator, und für sie ist es bestimmt toll. Übrigens diese App wächst immer weiter, da sich jeder daran beteiligen kann.
So werden gerade aus unserem Stadtgebiet Menschen gesucht die etwa Arztpraxen eintragen, die entsprechend ausgestattet sind: Breite Türen, Aufzüge, barrierefreie Zugänge und Behandlungsstühle, visuelles Aufrufen im Wartezimmer oder mit dem Screenreader lesbare Dokumente, Behinderten-Toilette und großzügige Behandlungszimmer. Auch sucht die App noch ehrenamtliche Fremdsprachler oder sogar Muttersprachler für die Übersetzung.

1975 wurde Rodenkirchen eingemeindet
Wenn ein Ort eine wirkliche Geschichte hat, dann ist es Rodenkirchen. Schon im Mittel-alter wird Rodenkirchen in den Geschichtsbüchern erwähnt. Der Adel hatte bereits sehr früh die Schönheit entdeckt und so ist beeindruckend, was alles niedergeschrieben ist. Allein die Legende um den Kölner Bischof Maternus ist hochinteressant. Bedeutungs-stark wird immer wieder der Ort in der Geschichte der am Rhein ansässigen Orte er-wähnt und quasi in jeder Epoche ist das Stadtgebiet dabei. Viele Villen zeigen noch heu-te den alten Wohlstand vor den Stadtmauern auf. Wird Rodenkirchen auch mit Reichtum verbunden, waren jedoch die Haupterwerbsquellen der Rodenkirchener-Dorfbewohner Fischfang, Landwirtschaft und Weinbau, das zeigen zumindest immer wieder die Ge-schichtsbücher auf. Unzählige Höfe, wie der Hof Röttgen zu Schillingsrott (später Lenn-artzhof), welcher dem Stift St. Georg zugehörig war und 320 Morgen Acker besaß oder der Zehnthof, der dem Stift St. Severin zugehörte sowie der der Jonenhof, auch der klei-ne Frohnhof genannt, gehörten dazu. Heute sind noch Straßennamen sichtbar, die da-ran erinnern. Aber auch Kartäusermönche, namhafte Bürgermeister, die Französische Revolution und die Industrialisierung sind in der Historie verzeichnet. Doch Rodenkir-chen ist nicht nur Alt-Rodenkirchen, es gehört auch zu den modernsten Orten. Häuser im Bauhausstil, Finkens Garten, Forstbotanischer Garten, Friedenswäldchen und das sogenannte Künstlerviertel entstanden am Rhein und haben der Ortschaft einen ganz besonderen Charme gegeben. Aber damit nicht genug. Denn Rodenkirchen ist auch ein Stadtbezirk. In der französischen Herrschaft gebildet und 1815 von der preußischen Verwaltung übernommenen, gehörte Rodenkirchen zur Bürgermeisterei Rondorf im ehemaligen Kanton Brühl. Die daraus hervorgegangene eigenständige Gemeinde Ron-dorf im Landkreis Köln hatte sich 1961 in Gemeinde Rodenkirchen umbenannt und die-se wurde am 1. Januar 1975 nach Köln eingemeindet. Die ehemalige Alt-Gemeinde – aus 13 Stadtteilen bestehend und der südlichste Bezirk im linksrheinischen Köln – brachte Rodenkirchen wieder ins Rampenlicht der Stadt. So steht Rodenkirchen als Namensgeber des Stadtgebiets und die Ortschaften Bayenthal, Godorf, Hahnwald, Im-mendorf, Marienburg, Meschenich, Raderberg, Raderthal, Rodenkirchen, Sürth, Ron-dorf, Weiß, Zollstock damit immer wieder im Mittelpunkt. Villenviertel aus der Gründer-zeit, aber auch Siedlungsstruktur wie der Kölnberg, sind nah an der Raffinerie zwischen Godorf und Hahnwald und den unbebauten Freiflächen mit Feldern und Wiesen. Aber auch die Stadtnähe von Zollstock und Bayenthal zeichnet das Stadtgebiet aus und sie zeigen sehr deutlich, wie unterschiedlich und nah hier doch alles ist.

Beim diesjährigen Frühjahrsempfang der Dorfgemeinschaft Rondorf-Hochkirchen-Höningen e.V. ging es um die Zukunft Rondorfs. Das Neubaugebiet Rondorf Nord-West wird ein zentrales Thema der nächsten Jahre sein und das Leben in unserem Veedel deutlich verändern. Mit knapp 150 Teilnehmern war die Veranstaltung sehr gut besucht. Anwesend waren neben dem Beigeordneten für Planen und Bauen der Stadt Köln Markus Greitemann, dem Bezirksbürgermeister Manfred Giesen, Mitglieder des Rates und der Bezirksvertretung Rodenkirchen.

Die Begrüßung erfolgte traditionell durch Peter Heinzlmeierund in diesem Jahr durch den 2. Vorsitzenden Peter Reitz, der über das Projekt Bürgerwerkstatt 2.0 – Zukunft Rondorfberichtete und die, aus den Ergebnissen mehrerer  Werkstätten erarbeitete, Broschüre erläuterte. Die Broschüre kann in elektronischer Form unter Angabe der E-Mail-Adresse bei info@dorfgemeinschaft.koeln  anfordert werden.

Mit unserem neuen Marktplatz erhält Rondorf zukünftig einen zentralen Ort, der neue und vielfältige Möglichkeiten bietet, die Kommunikation, das soziale Leben und die Gemeinschaft in unserem Veedel neu zu gestalten. Christoph Elsässer, Architekt des Architekturbüros WEST 8 und Sieger des Wettbewerbs zur Gestaltung des Marktplatzes, stellte diesen sehr anschaulich und detailliert vor und erläuterte auch wichtige Gedanken, die hinter dem Konzept stehen und diesen Platz zu etwas ganz Besonderem machen.

Der Dorfgemeinschaft ist es wichtig, die Lebensqualität in unserem Veedel zu steigern und sie hat mit installierten (Arbeitsgruppen) Werkstätten und der Broschüre, eine Grundlage und einen Anstoß geschaffen, alle Rondorfer zu motivieren und mitzumachen. Lassen sie uns diese Chance nutzen ihre Wünsche, Visionen und Ideen einzubringen und tatkräftige Unterstützung zu leisten. In den nächsten Jahren stehen viele Themen an. Kommen Sie auf uns zu, um unser Veedel noch lebenswerter zu machen!

Mit einem Imbiss und angeregten Gesprächen klang die Veranstaltung am frühen Nachmittag aus.

Text und Fotos: Ralf H. Dierks